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USA

Twitter entsperrt Account von Ex-Präsident Trump – dieser hat allerdings keine Lust zurückzukehren

Eigentlich wollte Elon Musk kontroverse Accounts erst nach der Gründung eines Beratungsgremiums wieder freischalten. Doch nun bringt er nach einer Umfrage das Profil von Donald Trump zurück. Dabei zeigte sich der Republikaner zuletzt selbst gar nicht rückkehrwillig. 

Twitter hat den seit Anfang 2021 gesperrten Account von Ex-Präsident Donald Trump wiederhergestellt. Das Profil des Republikaners war am Samstagabend wieder auf der Plattform verfügbar - mit dem bis dahin letzten Tweet vom 8. Januar 2021 obenauf.

Bild: Screenshot Twitter

Wenige Minuten zuvor hatte der neue Twitter-Besitzer Elon Musk die Freischaltung nach einer Umfrage unter Nutzern des Kurznachrichtendienstes angekündigt. Trump hatte kurz vor Ablauf der Umfragefrist bekräftigt, er wolle bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie Truth Social bleiben.

«Das Volk hat gesprochen», schrieb Musk zu seiner Entscheidung. Die Befragung war allerdings nicht repräsentativ: An der von Musk auf 24 Stunden angesetzten Umfrage nahmen rund 15 Millionen Nutzer teil, während der Dienst auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer kommt. Für Trumps Rückkehr sprach sich dabei eine knappe Mehrheit von 51,8 Prozent aus.

Trumps Account, der einst mehr als 80 Millionen Follower bei Twitter hatte, wurde bei der Abonnentenzahl auf null zurückgesetzt. Einige Minuten nach der Freischaltung folgten dem Profil «@realDonaldTrump» bereits mehr als eine Million Twitter-Nutzer. Bei Truth Social bringt es Trump auf etwas mehr als vier Millionen Abonnenten.

Der republikanische Ex-Präsident hatte gerade erst bekannt gegeben , dass er ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner bei der Präsidentenwahl 2024 geht und kann daher eine grössere Plattform mit mehr Reichweite gut gebrauchen.

Trump ist seit Januar 2021 von Twitter verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die das Kapitol – den Sitz des US-Parlaments in Washington – erstürmt hatten. Dort sollte der Wahlsieg von Joe Biden offiziell besiegelt werden. Wegen des Angriffs geschah dies erst Stunden später.

Keine lebenslange Sperren

Bis zur Übernahme durch Musk hatten Twitter-Manager stets gesagt, dass kein Weg zur Rückkehr des Ex-Präsidenten vorgesehen sei. Musk, der sich zuletzt zu politischen Positionen von Trumps Republikanern bekannte, hatte dagegen schon vor Monaten betont, dass es bei dem Dienst aus seiner Sicht keine lebenslangen Sperren geben sollte. Er erwähnte dabei ausdrücklich auch Trump als Beispiel.

Vor drei Wochen kündigte Musk allerdings an, dass vor der Wiederherstellung bedeutender Accounts ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. Dies scheint nun hinfällig.

Facebook, wo Trump ebenfalls seit Januar 2021 gesperrt ist, will im kommenden Januar entscheiden, ob dem Ex-Präsidenten die Rückkehr angeboten werden könnte. (dpa)