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Preisüberwachung

Teure Haaranalysen für Blaufahrer

Wer als Alkoholsünder ertappt wurde und sich wieder ans Steuer setzen will, muss in schwereren Fällen regelmässig seine Abstinenz unter Beweis stellen. Das kommt die Betroffenen aber teuer zu stehen, wie der Preisüberwacher feststellt.
Wer nach einem positiven Alkoholtest den Führerschein behalten oder wiedererlangen will, muss sich in schweren Fällen einer verkehrsmedizinischen Kontrolle stellen. Das ist laut Preisüberwacher mit hohen Kosten verbunden. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Die Pflicht für Fahrzeuglenkende mit vermuteten verkehrsrelevanten Alkoholproblemen, ihre Fahrtauglichkeit nachzuweisen, gilt seit dem 1. Juli 2014. Die Tests beinhalten unter anderem Haaranalysen und können nur an einem von insgesamt sieben rechtsmedizinischen Instituten in der Schweiz durchgeführt werden.

Die Kosten für den Abstinenznachweis tragen die Betroffenen, und sie gehen mit durchschnittlich 568 Franken ganz schön ins Geld. Bei einer Auflagendauer von zwei Jahren macht das 2270 Franken pro Person aus, wie der Preisüberwacher errechnet und am Donnerstag mitgeteilt hat.

Die Gebühren der einzelnen Anbieter unterscheiden sich laut der Behörde nicht stark. Am günstigsten kommt die Kontrolle mit 500 Franken am rechtsmedizinischen Institut der Uni St. Gallen, am teuersten an jenem der Universität Basel mit 650 Franken. Die Preise der Haaranalysen allein schwanken zwischen 200 (Lausanne/Genf) und 275 Franken (Bern).

Theoretisch haben die betroffenen Personen laut Preisüberwacher die freie Wahl, bei welchem Institut sie die Kontrolle vornehmen wollen. Gross sind die Einsparmöglichkeiten aber nicht. Wenig tröstlich dürfte auch der Hinweis sein, dass in Deutschland Labors zum Teil weniger als 100 Euro für eine Haaranalyse verlangen. (sda)