Kaum fällt der Begriff «Tempo 30» geht der Puls bei manchen auf 180. So dürfte es auch bei der neusten Forderung der Städtekonferenz Mobilität so sein. Die Städte wollen «Tempo 30 generell rasch, einfach und situativ angepasst auf allen Strassen einführen können», wie sie einem Positionspapier schreiben. Es sei «die einfachste, kostengünstigste und wirkungsvollste Massnahme, um den Lärmschutz für die Anwohnenden zu verbessern.»
Tempo 30 solle in den Städten zur Norm und «Tempo 50 zur Ausnahme» werden. So die Städtekonferenz, der 20 Städte angeschlossen sind. Neben dem Lärmschutz gebe es auch weitere Vorteile von Tempo 30: «Wertvoller öffentlicher Raum kann anders genutzt werden: für den ÖV, zum Flanieren oder Velofahren, für Grünflächen, und allgemein für öffentliche Räume.» Auch die Anzahl und die Schwere der Unfälle würden sich positiv entwickeln.
Den öffentlichen Verkehr bevorzugen
Damit soll der öffentliche Verkehr nicht entschleunigt werden. Damit dieser durch Tempo nicht ausgebremst wird, stellt sich die Städtekonferenz mehrere Massnahmen vor. So soll der ÖV konsequent Vorrang erhalten. Etwa mit eigenen Spuren oder speziellen Ampelsystemen. Ausnahmsweise könne auf gewissen Strecken zudem Tempo 50 erlaubt werden.
Die Forderung ist nicht ganz neu. Bereits der Schweizer Städteverband, an den die Städtekonferenz Mobilität angegliedert ist, hatte generell Tempo 30 gefordert. (mg)