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Hinrichtungen im Iran

Tausende protestieren in Zürich gegen die Gewalt des Iranischen Regimes

Am Samstag demonstrierten in Zürich erneute Tausende Menschen gegen die Gewalt an Regime-Gegnern im Iran. Derweil hat die Regierung in Teheran zwei weitere Menschen hingerichtet.

Am gleichen Tag wie die Demonstration in Zürich stattfand, wurden in Iran zwei Regime-Gegner hingerichtet.
Bild: Foto: Thomas Kessler

Die Zürcher Innenstadt ist am Samstag Nachmittag erneut Schauplatz einer Demonstration gegen das Regime in Teheran geworden. Mit Transparenten und Parolen solidarisierten sich die Teilnehmenden mit den seit Monaten andauernden Protesten gegen das Mullah-Regime. Zur Demonstration aufgerufen hatte die Organisation «Free Iran Switzerland». Die Mottos lauteten «Dem Iranischen Volk eine Stimme geben» sowie «Frau – Leben – Freiheit».

Unter den Rednerinnen und Rednern war auch die FDP-Nationalrätin Doris Fiala. In einem vorgängigen Interview mit dem «TagesAnzeiger» sagte Fiala, sie wolle den Menschen im Iran zeigen, dass ihr deren Schicksal nicht gleichgültig sei.

Die Organisatorin «Free Iran Switzerland» fordert mit einer Online-Petition , dass sich die Schweiz an den EU-Sanktionen gegen den Iran beteiligt. Dem steht Fiala jedoch kritisch gegenüber. Man könne die Situation nicht mit derjenigen in der Ukraine vergleichen, weil es sich im Iran um «innenpolitische Probleme» handle, so Fiala. Um diplomatische Spannungen zu vermeiden, hat Fiala ihre Rede zudem vorgängig dem Aussendepartement vorgelegt.

Zur Demonstration aufgerufen hatte die Organisation «Free Iran Switzerland».
Bild: Bild: Thomas Kessler

Zahl der hingerichteten Iraner steigt auf vier

Gleichentags wie die Demonstration gab die iranische Justizbehörde bekannt, dass die beiden Regime-Gegner Mohammed-Mehdi K. und Sejed-Mohammed H. in den frühen Morgenstunden gehängt wurden. Sie sollen während der Proteste im November für den Tod eines Sicherheitsbeamten verantwortlich gewesen sein, so die Justiz auf ihrem Webportal Mizan. Damit steigt die Zahl der hingerichteten Demonstranten im Zuge der mehr als dreimonatigen Proteste auf vier.

Auslöser der landesweiten Proteste im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Seither gibt es immer wieder Proteste gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem. (gb/dpa)

Die Demonstrantinnen und Demonstranten schlossen sich dem international bekannt gewordenen Motto «Women, Life, Freedom» an.
Bild: Bild: Thomas Kessler