China sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an. Taiwan versteht sich als unabhängig. Chinesische Marineschiffe und Militärflugzeuge sind nun verstärkt in der Meerenge der Taiwanstrasse unterwegs. Dabei überqueren sie neuerdings auch häufig die bisher respektierte, nicht offizielle Mittellinie. Immer wieder dringen chinesische Militärmaschinen auch in Taiwans Luftüberwachungszone ein. Zudem wurden eine See- und Luftblockade sowie eine mögliche Eroberung geübt. Taiwan hatte darauf schon einmal mit Manövern geantwortet.
In Taipeh beschrieb ein Sprecher des Verteidigungsministeriums die Manöver auf dem Truppenübungsplatz von Pingtung als "Routine". Sie würden jedes Quartal abgehalten. Die USA haben sich vor Jahrzehnten der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet. Erst am Freitag wurde ein neuer Waffenverkauf im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar bekanntgegeben. Als Reaktion kündigte Peking nicht näher beschriebene "Gegenmassnahmen" an.
Ungeachtet der Einschüchterung reisten inzwischen weitere US-Politiker nach Taiwan. Auch eine Delegation des Bundestags will in diesem Herbst dorthin. (sda/dpa)