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Schwyz

SVP kann Regierungssitz verteidigen – FDP muss im zweiten Wahlgang um Ersatz zittern

Wegen Rücktritten sind im Kanton Schwyz am Sonntag zwei Sitze in der Regierung neu zu bestellen. Xaver Schuler-Steiner kann dabei den SVP-Sitz äusserst knapp verteidigen. Die FDP muss in den zweiten Wahlgang.

Ist neuer Schwyzer Regierungsrat: Xaver Schuler von der SVP schaffte am Sonntag knapp die Wahl. Die FDP konnte ihren Sitz noch nicht verteidigen.
Bild: Keystone

Xaver Schuler-Steiner wird neuer Regierungsrat im Kanton Schwyz. Der Gemeindepräsident von Schwyz hat am Sonntag 17'083 Stimmen erhalten und damit bereits im ersten Urnengang die Wahl äusserst knapp geschafft. FDP-Kandidat Damian Meier dagegen muss in den zweiten Wahlgang. Er kam mit 16'667 Stimmen zwar ebenfalls auf ein gutes Resultat, verpasste aber das absolute Mehr von 17'080 Stimmen.

Auf Platz drei liegt die einzige Frau im aktuellen Kandidatenfeld: Ursula Louise Lindauer Segreff von der GLP erhielt 12'570 Stimmen. Knapp dahinter auf Platz vier liegt Patrick Notter (SP, 12'167 Stimmen).

FDP muss am 27. November erneut antreten

Xaver Schuler-Steiner wird damit ab kommendem Jahr Andreas Barraud (SVP) in der Regierung ersetzen. Wer Kaspar Michel (FDP) in der Schwyzer Kantonsregierung ersetzen wird ist damit noch offen. Die beiden Regierungsräte haben ihre Rücktritte auf Ende 2022 bekannt gegeben. Während Volkswirtschaftsdirektor Barraud im November das Rentenalter erreichen wird, will Finanzdirektor Michel in die Privatwirtschaft wechseln. Die heutige Ersatzwahl gilt für den Rest der laufenden Amtsdauer bis Ende Juni 2024. Der zweite Wahlgang hat der Kanton bereits auf den 27. November 2022 festgesetzt.

Zwei von sieben Sitzen in der Schwyzer Kantonsregierung waren am Sonntag neu zu besetzen. Bei der Ersatzwahl zur Mitte der Halbzeit haben das Mitte-links-Lager und zwei Aussenseiter versucht, die dominierenden rechtsbürgerlichen Parteien SVP (aktuell drei Sitze) und FDP (zwei Sitze) herauszufordern. Die restlichen zwei Sitze stellt die Mitte-Partei.

220’000 Franken für Abstimmungskampagne

Ebenfalls chancenlos blieb GLP-Kandidatin Ursula Lindauer – dies trotz einer Wahlempfehlung der Mitte-Partei. Sie wäre die zweite Frau in der Schwyzer Kantonsregierung gewesen. Die zwei unabhängigen Herausforderer, Peter Abegg und Jürg Rückmar, blieben vom Sonntag chancenlos. Während Letzterer für die in der Coronapandemie gegründete Bewegung Aufrecht Schwyz ins Rennen um einen Regierungssitz stieg, ist Ersterer parteilos und vorab als Wolfsgegner bekannt.

Nachdem das Schwyzer Stimmvolk vor vier Jahren überraschend beschlossen hatte, die Finanzflüsse bei Abstimmungen und Wahlen offen zu legen, werden die neuen Transparenzregeln beim aktuellen Urnengang erstmals angewendet. Laut den im Wahlkampf von der Staatskanzlei publizierten Budgets haben dabei Parteien, Verbände und Einzelpersonen insgesamt gut 220’000 Franken ausgegeben. Die teuerste Kampagne stemmte die FDP (mit einem Budget von 80’000 Franken), gefolgt von der SP (60'000 Franken) und der SVP (51’500 Franken).