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Spannungen

Süd- und Nordkoreas Militär geben Warnschüsse an Seegrenze ab

Süd- und Nordkorea haben an ihrer umstrittenen Seegrenze vor der Westküste jeweils Warnschüsse abgegeben.

Die südkoreanischen Streitkräfte teilten zunächst mit, vor Sonnenaufgang am Montag mit Warnschüssen ein nordkoreanisches Handelsschiff aus dem Gebiet südlich der Seegrenzlinie vertrieben zu haben. Nordkorea habe daraufhin Artilleriegranaten in die Pufferzone im Gelben Meer abgefeuert. Damit habe Nordkorea gegen das Militärabkommen von 2018 zur Reduzierung von Spannungen verstossen.

Mit den Schüssen hat Nordkorea gegen das Militärabkommen von 2018 zur Reduzierung von Spannungen verstossen. (Archivbild)
Bild: Keystone

Nordkoreas Armeeführung warf Südkorea ihrerseits Grenzverletzung vor. Ein südkoreanisches Militärboot sei in die von Nordkorea kontrollierte Zone eingedrungen, wurde der Generalstab von den Staatsmedien zitiert. Dies sei unter dem Vorwand geschehen, gegen ein nicht identifiziertes Schiff vorzugehen. Nordkorea habe eine «ernste Warnung gegen die Feinde» ausgesandt und zehn Geschosse aus Raketenwerfern in das Seegebiet abgefeuert.

Die sogenannte Nördliche Grenzlinie (NLL) vor der Küste der koreanischen Halbinsel wird von Nordkorea nicht anerkannt. Die NLL wurde nach dem Korea-Krieg (1950-53) einseitig von einem UN-Kommando gezogen, um Feindseligkeiten zwischen den beiden Seiten zu verhindern.

Der jüngste Zwischenfall erfolgte zu einer Zeit wachsender Spannungen auf der Halbinsel. Seit Ende September hat Nordkorea in ungewohnt hoher Frequenz Tests mit ballistischen Raketen unternommen. Auch führte das Land zuletzt Artillerieübungen entlang der Grenze vor der Ost- und Westküste durch. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können.

Südkoreas Militär begann in der vergangenen Woche ein jährliches Manöver, das sich eigenen Angaben zufolge gegen Bedrohungen Nordkoreas richtet. Das Manöver ist das jüngste in einer Reihe von Militärübungen in Südkorea einschliesslich gemeinsamer Übungen mit den US-Streitkräften in den vergangenen Wochen. (dpa)