Die Coronapandemie ist verschwunden, zumindest aus dem Sorgenbuch der Schweizer Jugendlichen. Der aktuelle Jugendbarometer der Credit Suisse (CS) zeigt, dass die Pandemie nicht mehr zu den Top 5 ihrer Sorgen zählt, wie die Grossbank am Dienstag mitteilt. Bei der letzten Befragung vor zwei Jahren lag das Virus noch an zweiter Stelle der Liste.
Am meisten sorgen sich junge Menschen in der Schweiz mit 44 Prozent erneut um die Zukunft der Altersvorsorge. Dies war bereits bei der letzten Umfrage der Fall. An zweiter Stelle steht der Klimawandel (31 Prozent), gefolgt vom gestiegenen Benzin- und Ölpreis (25 Prozent) und der Energiesicherheit (22 Prozent).
Nebst den Sorgen der Schweizer Jugendlichen untersucht der CS-Jugendbarometer auch diejenigen der jungen Menschen in den USA, Brasilien und Singapur. Dabei zeigt sich der Einfluss der aktuellen geopolitischen Lage. So ist gemäss der Studie in allen untersuchten Ländern «ein Trend hin zu materiellen und ökonomischen Sorgen zu beobachten».
Jugendliche sind für Aufnahme von Flüchtlingen
Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Jugendlichen allerdings nicht überall gleich stark. Während in den USA, in Brasilien und in Singapur jeweils eine deutliche Mehrheit angegeben hat, dass sie der Krieg in der Ukraine beschäftigt, sind es in der Schweiz lediglich 48 Prozent. Dafür hat eine deutliche Mehrheit der jungen Menschen hierzulande (69 Prozent) kein Verständnis für das Vorgehen Russlands im Krieg. Im Vergleich dazu sind es in Brasilien 55, in den USA 39 und in Singapur gar nur 39 Prozent.
Weiter legt die Umfrage nahe, dass die Schweizer Jugendlichen mehrheitlich (50 Prozent) zufrieden damit sind, wie der Bundesrat mit der neuen Bedrohungslage umgeht. Lediglich 31 Prozent äussern Unzufriedenheit. Mit Blick auf die politischen Massnahmen befürworten 54 Prozent hierzulande die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und 57 Prozent die Unterstützung von Friedensinitiativen humanitärer Organisationen. 44 Prozent sind hingegen der Meinung, es sei wichtig, dass die Schweiz ihre Neutralität gegenüber Russland und der Ukraine wahrt.
Im Auftrag der Credit Suisse erhebt das Forschungsinstitut gfs.bern seit 2019 den Jugendbarometer. Für die aktuelle Studie wurden jeweils rund 1000 Jugendliche in der Schweiz, Brasilien, den USA und Singapur im Alter von 16 bis 25 Jahren befragt werden. Die Umfrage wurde im Juni und Juli online durchgeführt.