(agl) Das Bauunternehmen Marti habe zwischen Juli 2019 und April 2020 knapp 200 Tonnen Betonschlämme in den Steinbruch Mitholz geliefert, teilte die BLS am Donnerstag mit. «Es liegen Hinweise darauf vor, dass die Betonschlämme nicht regelkonform entsorgt wurden.» Die BLS sei Ende Januar von Marti über die Lieferungen informiert worden, und sei den Hinweisen unverzüglich «nachgegangen» heisst es weiter.
Die BLS setze alles daran, die Vorfälle umfassend zu klären und habe deshalb das Bundesamt für Verkehr und die Staatsanwaltschaft informiert. Diese neuste Entwicklung ist nicht die erste Verfehlung, die im Zusammenhang mit der Sanierung des alten Lötschbergtunnels zum Vorschein kommt. Im vergangenen November lancierte das Baustoffunternehmen Vigier, dessen Tochterfirma den Steinbruch betreibt, eine Untersuchung im Zusammenhang mit der mutmasslichen illegalen Entsorgung von mit Giftstoffen und Schwermetallen belastetem Schotter.
Im vergangenen Herbst wurde bekannt, dass es im nahe gelegenen Blausee zu einem Massensterben von Forellen gekommen ist. Gemäss Medienrecherchen vermuten die Betreiber einen Zusammenhang mit der Entsorgung von giftigem Schotter. Nach den Vorwürfen der Besitzer und Betreiber des Naturparks hat das Bernische Kantonsparlament eine Untersuchung um das Fischsterben beschlossen. Die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates will die Frage klären, welche Aufgaben und Kompetenzen dem Kanton obliegen und inwiefern er diese korrekt wahrgenommen hat.