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Ukraine-Krieg

«Steckt euch Tampons in Schusswunden» – russische Offizierin bestätigt Materialmangel

Ein Video, das derzeit in den sozialen Medien zirkuliert, zeigt eine russische Offizierin, welche Reservisten auf ihren bevorstehenden Einsatz vorbereitet. Dabei bittet sie die Männer, benötigtes Material selbst zu kaufen. Darunter: Tampons.

Längst ist bekannt, dass ein Grossteil der Russen nicht darauf brennt, in den Ukrainekrieg eingezogen zu werden. Seit Verkündigung der Teilmobilmachung durch Präsident Wladimir Putin haben viele Männer die Flucht ergriffen – etwa in die Türkei. Zudem waren bereits vergangene Woche Flugtickets, um Russland zu verlassen, ausverkauft.

Hat 300'000 Soldaten in die Armee berufen: Wladimir Putin.
Bild: AP

Diejenigen, die eingezogen worden sind, werden jetzt mit Tatsachen konfrontiert – unschönen Tatsachen.

Um Putins Armee ist es nämlich nicht gut bestellt. Es fehlt an allen Ecken an Material und Ausrüstung. Das bekommen nun auch die Reservisten zu spüren, wie dieses Video zeigt.

Darin ist eine russische Offizierin zu sehen, die wohl erst kürzlich eingetroffene Reservisten über einige Dinge informiert. Hauptsächlich teilt sie den Männern mit, welches Material sie alles selbst besorgen müssen.

Soldaten müssen alles selbst besorgen

Sie beginnt mit der Nennung von Schlafsäcken. «Ihr werdet dort schlafen, wo auch immer es nötig sein wird.» Auch Reisematten sollten sie mitnehmen.

Daraufhin fragt eine irritierte männliche Stimme aus dem Hintergrund:

«Also heisst das, dass uns das niemand geben wird?»

Die Antwort der Offizierin lässt keine Zweifel offen:

«Ihr müsst das alles selbst besorgen, Jungs! Alles, was die Armee euch zur Verfügung stellt, ist Uniform und Rüstung.»

Dasselbe gelte für Medizin, fährt die Offizierin fort. Durchfalltabletten, Hydrogen Peroxide und Venenstauer müssen sie selbst mitbringen.

Wieder meldet sich eine Stimme aus dem Hintergrund: «Es gibt keine Venenstauer in den Apotheken, ich habe schon überall geschaut.» Darauf antwortet die Offizierin schroff:

«Frag deine Verwandten.»

Dann schlägt sie eine weitere Lösung vor: Sie sollen halt Reiseapotheken aus Autos plündern, um so an Venenstauer zu gelangen.

Sie fährt weiter:

«Lacht jetzt nicht, Jungs: Bittet eure Frauen, Freundinnen, Mütter euch Binden zu senden. Die billigsten Binden und die billigsten Tampons.»

Ob sie denn wissen, wofür die Tampons gebraucht würden, fragt sie in die Männerrunde. «Um die Blutung zu stoppen», antwortet einer. Ja, aber was für eine?

Mit dem Daumen eine Press-Bewegung andeutend, erklärt sie:

«Wenn du eine Schusswunde hast, schieb den Tampon hinein und das war’s. Er beginnt, das Blut zu absorbieren, dehnt sich aus und drückt so auf die Wunde.»

All dies wisse sie, seit sie in Tschetschenien im Einsatz gewesen sei. Wenn möglich, solle man sich also diese Dinge besorgen.

Zum Schluss ruft sie die Männer dazu auf, auf sich selbst aufzupassen. Dabei verweist sie auf das Geld, das deren Familien erhalten hätten. Damit sollen sie sich die benötigten Dinge kaufen. (watson.ch / saw)