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Unfallverhütung

Sorgenkinder Helm und Licht: Vier von zehn Velofahrenden sind ohne Helm unterwegs

Die Zahl der schweren Unfälle mit E-Bikes steigt, jene der Velounfälle stagniert auf hohem Niveau. Eine Studie zeigt nun, wo es bei der Sicherheit noch Verbesserungspotenzial gibt.

Nur drei von fünf Velofahrerinnen und Velofahrern tragen einen Helm. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Fast 1400 Velofahrerinnen und E-Bike-Lenker sind letztes Jahr bei einem Verkehrsunfall schwer oder tödlich verletzt worden. Das sind zwar weniger als auch schon, doch der langfristige Trend ist laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) weniger erfreulich: Die Zahl der schweren Unfälle mit E-Bikes steigt stetig an. Und die Zahl der Velounfälle stagniert auf hohem Niveau.

E-Bikerinnen und Freizeitfahrer schützen sich besser

Trotzdem tragen nur 56 Prozent der Velofahrer einen Helm, wie aktuelle Daten der BFU zeigen. Anders ausgedrückt: Mehr als vier von zehn Velofahrerinnen verweigern sich dem Kopfschutz. Dabei wäre der Velohelm ein «einfaches und wirksames Mittel, um das Risiko von Kopfverletzungen bei einem Unfall um die Hälfte zu reduzieren», wie die BFU am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt. Die Velohelmtragquote bleibt damit stabil. Im letzten Jahr lag sie bei 57 Prozent.

Auffällig ist, dass die Helmtragquote stark vom Zweck der Fahrt abhängt. Auf Freizeitfahrten tragen immerhin 60 Prozent einen Helm. Bei Einkaufsfahrten sind es mit 30 Prozent nur halb so viele. Insgesamt schützen sich E-Bike-Lenkerinnen deutlich besser als herkömmliche Velofahrer: Auf langsamen E-Bikes (bis 25 km/h) tragen 68 Prozent einen Helm, auf schnellen E-Bikes (bis 45 km/h) sogar satte 91 Prozent.

Zu wenige E-Bikes setzen die Lichtpflicht am Tag um

Verbesserungspotenzial bezüglich Sicherheit ortet die Beratungsstelle für Unfallverhütung aber auch beim Licht. Seit dem 1. April gilt für alle E-Bikes die Tagfahrlichtpflicht. Während verschiedene Polizeien im Juli ein einigermassen positives Fazit zu deren Umsetzung zogen, zeigt nun die BFU-Erhebung: Die Lichtpflicht am Tag wird noch längst nicht von allen umgesetzt. Nur ein Drittel der langsamen E-Bikes ist tagsüber mit Licht unterwegs. Bei den schnellen E-Bikes sind es immerhin 62 Prozent.

So bilanziert die BFU: Die mittelfristige Entwicklung der Helmtrag- und Lichteinschaltquote sei positiv. Dennoch gebe es sowohl bei den Velos als auch bei den E-Bikes noch Luft nach oben. «Velo- und E-Bike-Fahrende sind im Strassenverkehr besonders gefährdet», mahnt die BFU. Eine gut gestaltete Veloninfrastruktur sei deshalb ebenfalls wichtig.