(dpo) Die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) hat die Pro-Kopf-Produktion von Sonnen- und Windenergie in der Schweiz und den 28 EU-Staaten verglichen. Die Schweiz konnte gegenüber dem letzten Jahr einen Rang gut machen, landet aber auf Platz 24. Im Vergleich mit den neun umliegenden Ländern landet die Schweiz gar auf dem vorletzten Platz, wie die Energie-Stiftung am Mittwoch mitteilte.
Nur gerade 4,2 Prozent des Stromverbrauchs werden hierzulande mit Sonnen- und Windenergie erzeugt. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 33 Prozent. Die Windstromproduktion ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um knapp einen Fünftel gestiegen. Dieser Anstieg sei jedoch auf günstige Witterungsverhältnisse zurückzuführen, denn der Ausbau der Windenergie stagniert seit Jahren, so die Energie-Stiftung.
Ausbauziele müssten «klar erhöht» werden
In der Sonnenstromproduktion erreicht die Schweiz immerhin Rang 7, doch im Vergleich zum europäischen Umland sei der Anteil nach wie vor sehr tief. So überholen uns etwa nördlichere Länder mit weniger Sonneneinstrahlung wie Deutschland, Belgien, und das Vereinigte Königreich.
Den Grund für die geringe Stromproduktion aus Sonne und Wind verortet die SES in der Schweizer Energiepolitik. Diese garantiere im Gegensatz zu den EU-Staaten ungenügende Investitionssicherheit. Aus Sicht der SES ist ein zweites Massnahmenpaket zur Energiestrategie 2050 fällig: «Im Energiegesetz müssen insbesondere die Ausbauziele klar erhöht werden, so dass diese im Einklang mit den Klimazielen sind.»
Dazu seien neue Finanzierungsinstrumente dringend vonnöten, welche die Investitionssicherheit verbessern.