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Schweiz [News Service]

SGB-Präsident Maillard: «Erste Lockerungsschritte sollten möglich sein»

Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), fordert vom Bundesrat eine Strategie, Klartext und eine Perspektive.
Pierre-Yves Maillard fordert vom Bund eine rasche Strategie. (Keystone)

(abi) SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard spürt allgemein eine grosse Unmut in der Bevölkerung. Viele Menschen müssten mit weniger Lohn auskommen. Zwar gebe es noch keine grosse Revolte, aber die Resignation und die Depression steigen. Das sagte er am Mittwoch in einem Interview mit dem «Blick» und mahnte: «Der Bundesrat verliert an Rückhalt in der Bevölkerung, wenn er diese Existenzsicherung nicht garantieren kann.» Maillard fordert den Bundesrat daher auf, rasch eine Strategie zu präsentieren. «Es braucht eine Perspektive», sagte er.

Dabei sei eine klare Zielsetzung entscheidend. Wenn es reiche, dass die Riskogruppen geimpft seien, könnte schon früher gelockert werden. «Oder müssen doch 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung durchgeimpft sein? Dann bleibt die Logik des Shutdowns noch lange», sagte der SP-Nationalrat. «Hier muss der Bundesrat Klartext sprechen.»

Lockerungen auch für die Jungen

Bezüglich Lockerungen glaubt Maillard, dass mit den heutigen Zahlen erste Lockerungsschritte möglich sein sollten. Er denkt dabei nicht nur an Museen, sondern auch an den Sportbereich. Auch dort brauche es Lockerungen – gerade für die Jungen. «Zwar sind gewisse Risiken damit verbunden, eine Null-Risiko-Strategie ist aber unmöglich.»

Die Frage sei, wie man die Bedingungen rasch schaffen könne, um diese Lockerungen zu ermöglichen. «Wichtig ist, dass es gute Schutzkonzepte gibt. Entscheidend sind auch die Kontrollen, dass diese auch eingehalten werden», sagte der SGB-Präsident.

Bereits am Dienstag hatte der Gewerbeverband SGV eine Öffnung der Geschäfte auf den 1. März gefordert. Die Wirtschaft habe Schutzkonzepte, die flächendeckend seien und sich bewährt hätten, sagte SGV-Präsident Fabio Regazzi.