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Schweiz [News Service]

Schweizer Hochschulen und Forscher sind gegen die Begrenzungsinitiative

Schweizer Akteure aus Bildung, Forschung und Innovation lehnen die Begrenzungsinitiative der SVP ab. Ohne Personenfreizügigkeit würde der Schweiz der Zugang zu klugen Köpfen aus der EU enorm erschwert.
Schweizer Akteure aus Bildung, Forschung und Innovation warnen vor einer Annahme der Begrenzungsinitiative. (Symbolbild) (Keystone)

(dpo) «Die Begrenzungsinitiative gefährdet den Zugang zu den europäischen Forschungsrahmenprogrammen und zum europäischen Talentpool. Für den ETH-Bereich wäre dies verheerend», lässt sich Michael Hengartner, Präsident des ETH-Rates, in einer Mitteilung vom Donnerstag zitieren. Zusammen mit weiteren Akteuren aus Bildung, Forschung und Innovation (BFI) weibelt er gegen die SVP-Begrenzungsinitiative.

Nebst dem ETH-Rat stellen sich auch die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen Swissuniversities, der Schweizerische Nationalfonds, Innosuisse sowie die Akademien der Wissenschaften gegen die Initiative. Diese kommt am 27. September 2020 vors Volk. Die Initianten wollen, dass die Schweiz die Zuwanderung von Ausländern aus der EU «eigenständig» regeln kann. Zudem soll die geltende Personenfreizügigkeit abgeschafft werden.

«Verheerende» Folgen für Forschungsstandort Schweiz

Die Kündigung der Personenfreizügigkeit hat gemäss den BFI-Akteuren «verheerende» Folgen für den Forschungs- und Innovationsstandort Schweiz, und damit auch für die hiesigen Arbeitsplätze.

Bei einer Annahme der Begrenzungsinitiative würde etwa das Forschungsabkommen mit der EU hinfällig. Viel Know-how und ein unersetzliches internationales Netzwerk würden verloren gehen, denn die Hochschulen und Forschungsorganisationen der EU seien die wichtigsten Partner der Schweizer Wissenschaft.

Wie die Folgen einer Annahme aussehen würden, hätten die Akteure aus Bildung und Forschung bereits bei der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative vor sechs Jahren gesehen. Die Schweiz sei zuerst ganz und dann teilweise aus den EU-Forschungsprogrammen ausgeschlossen worden. Forschende aus der Schweiz hätten weniger Fördermittel von der EU erhalten und der Wissensplatz Schweiz habe international an Attraktivität eingebüsst.