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Afghanistan

Schweiz schockiert über Pläne der Taliban

In Afghanistan sollen Mitarbeiterinnen aller nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen bis auf Weiteres von ihrer Arbeit suspendiert werden. Das Schweizer Aussendepartement war schockiert über den Plan des afghanischen Wirtschaftsministeriums.
Bild: KEYSTONE/EPA/STRINGER

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) evaluiere die Folgen für die humanitären Bemühungen, schrieb es am Samstagabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zudem. "Wir fordern die Taliban auf, den Entscheid zu überdenken", hiess es vom EDA weiter.

Grund für die Suspendierung sei, dass die Frauen die Vorschriften der Taliban-Führung in Bezug auf das Tragen eines Hidschabs, also eines Kopftuchs, nicht einhielten, teilte das Wirtschaftsministerium des Landes am Samstag in einem Schreiben. Komme eine Organisation dieser Anordnung nicht nach, werde ihre Lizenz entzogen, hiess es in dem Schreiben.

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Islamisten Frauenrechte in Afghanistan massiv eingeschränkt. Viele Frauen durften nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren. Mädchen und Frauen sind mittlerweile vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen. Am Dienstag haben die Taliban Frauen von allen Hochschulen verbannt. Frauen, die für ihre Rechte protestierten, wurden in der Vergangenheit immer wieder, teils auch über mehrere Wochen, festgehalten. (sda/dpa)