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Grossbritannien

Schottische Regierung will im März über Unabhängigkeit beraten

2023 hätte für Schottland ein wegweisendes Jahr werden sollen - doch die Unabhängigkeitsbefürworter haben einen Rückschlag erlitten. Aufgeben wollen sie aber nicht. Im Schatten der Schotten nimmt auch in anderen Landesteilen die Spaltung Formen an.

Die schottische Regierung will in ihrem Streben nach Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich im kommenden März über ihre weitere Strategie beraten. Auf einer Sonderkonferenz am 19. März in Edinburgh wolle die Schottische Nationalpartei (SNP) darüber diskutieren und entscheiden, wie der weitere Weg in Richtung Unabhängigkeit aussehen solle, twitterte Regierungschefin Nicola Sturgeon am Samstag.

Ein Unterstützer der schottischen Unabhängigkeit mit eine schottische Flagge vor dem Obersten Gerichtshof Grossbritanniens in London. 
Bild: Aaron Chown / AP

Die Unabhängigkeits-Befürworter mussten zuletzt einen Dämpfer hinnehmen: Das oberste britische Gericht entschied im November, dass Schottland nicht ohne Zustimmung aus London eine Volksabstimmung abhalten darf - was die Pläne für ein Unabhängigkeitsreferendum im kommenden Jahr zunächst auf Eis legt. Sturgeon hatte zuvor für diesen Fall angekündigt, stattdessen die nächste britische Parlamentswahl als De-facto-Referendum zu betrachten.

Nicola Sturgeon
Bild: Jane Barlow / AP

Nach dem Gerichtsurteil stieg einer Umfrage zufolge die Zustimmung der Schottinnen und Schotten für eine Loslösung vom Vereinigten Königreich: In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Redfield & Wilton gab Ende November knapp die Hälfte der befragten Schotten (49 Prozent) an, für die Unabhängigkeit ihres Landes stimmen zu wollen, wenn unmittelbar ein Referendum anstünde. 45 Prozent würden demnach mit Nein stimmen, der Rest war unentschieden. In einer vergleichbaren Umfrage von September des vergangenen Jahres gaben nur 44 Prozent an, mit Ja stimmen zu wollen.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will ihr Land aus dem Vereinigten Königreich und zurück in die Europäische Union führen. Ihre Argumentation: Der Brexit habe die Situation so verändert, dass ein neues Referendum stattfinden müsse. 2014 hatte eine Mehrheit der Schotten sich gegen die Unabhängigkeit entschieden. (dpa)