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Schweiz

Schlammlawine und hoher Reuss-Pegel im Kanton Uri – starke Regenfälle und Gewitter in der Schweiz

In der Schweiz ist es in der Nacht auf Dienstag zu Unwettern gekommen. Im Kanton Uri ging wegen der starken Regenfälle eine Schlammlawine nieder. Gegen Mittag beruhigte sich die Lage wieder. Die Räumungsarbeiten konnten am späten Nachmittag abgeschlossen werden.
Reusspegel, gemessen in der Stadt Luzern. (Quelle: fluvial.ch)
Pegel des Vierwaldstättersees, gemessen in Luzern. (Quelle: fluvial.ch)
Leser Lasse Hänninen schickte dieses Bild von der Schlammlawine in Gurtnellen. 
Es blitzte auch im Kanton Uri, hier in ein Bild aus Altdorf. (Bild: Kevin Epp, Altdorf, 10. Juni 2019)

Die aktuelle Verkehrslage im Kanton Uri

  • Die Strasse zwischen Gurtnellen und Intschi ist ab 17 Uhr am Dienstag wieder befahrbar.
  • Die Strassen zwischen Gurtnellen und Meien und zwischen Wassen und Meien konnten nach Räumungsarbeiten wieder geöffnet werden.
  • Die Bahnstrecke zwischen Erstfeld und Göschenen ist wieder offen und wird normal bedient.
  • Auch der Gotthardpass ist wieder normal befahrbar.

Wegen der anhaltenden Niederschläge führt die Reuss im Kanton Uri momentan viel Wasser. Die Pegel überschritten einen Grenzwert, weshalb laut der zuständigen Kantonspolizei in der Nacht auf Dienstag diverse Interventionsmassnahmen eingeleitet werden mussten.

Gegen 11 Uhr am Dienstagmorgen entspannte sich die Hochwassersituation aber wieder, wie die Baudirektion des Kantons mitteilte. Die örtlichen Einsatzkräfte haben in vielen Urner Gemeinden des Talbodens und im Urner Oberland diverse Massnahmen gemäss Notfallplanung umgesetzt. Aktuell laufen diverse Räumungsarbeiten wie etwa auf der Kantonsstrasse bei Gurtnellen und Meien. Es ist zu erwarten, dass die gesperrten Strassenabschnitte im Verlaufe des Tages wieder für den Verkehr freigegeben werden können.

Auch im Kanton Luzern stiegen die Wasserpegel in der Nacht von Montag auf Dienstag drastisch an, wie den untenstehenden Grafiken zu entnehmen ist.

Leser Pascal Walker machte dieses Video der Reuss am Montagabend in Erstfeld UR:

Dieses Video, ebenfalls aufgenommen von Leser Pascal Walker, zeigt die Reuss in der Nähe von Göschenen UR:

Ein Tweet vom Montagabend zeigt ebenfalls die Reuss im Kanton Uri:

Am Sonntagabend ging ausserdem bereits ein Murgang auf die Strasse zwischen Wassen und Meien im Kanton Uri nieder. Es kam dabei zwar niemand zu Schaden, wie ein Sprecher der Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montagabend sagte. Die Strasse musste dennoch für den Verkehr geschlossen werden.

Obendrein war laut der Kantonspolizei Uri die Strasse Gurtnellen - Intschi wegen Elementarereignissen gesperrt. Ab 17 Uhr am Dienstag war die Strasse wieder befahrbar.

Im Bereich Gurtnellen, Steintal, ging eine Schlammlawine nieder. In der Folge mussten laut den Behörden neun Personen aus dem Gefahrenbereich evakuiert werden. Ein Auto wurde durch die Schlammlawine beschädigt. Verletzt wurde beim Niedergang aber niemand.

Wie TCS Verkehr in der Nacht zudem auf Twitter mitteilte, wurde die A2 am Gotthard zwischen der Verzweigung Altdorf und Amsteg in beiden Richtungen für den Durchgangsverkehr aufgrund von Hochwasser gesperrt. Gegen 5.00 Uhr habe sich die Lage aber normalisiert und die A2 wurde für sämtlichen Verkehr wieder geöffnet, hiess es weiter im Communiqué der Kantonspolizei Uri am Dienstagmorgen.

Zudem war die Bahnstrecke zwischen Erstfeld und Göschenen wegen einem Erdrutsch nicht befahrbar. Die Fernverkehrszüge RE fielen zwischen Erstfeld und Göschenen aus. Reisende mussten auf die Strecke via Arth-Goldau ausweichen oder die Ersatz-Busse benutzen.

Regen und Gewitter in der ganzen Schweiz

Besonders betroffen waren laut den Unwetterkarten auch einige Regionen in der Romandie, das Tessin und der Kanton Graubünden. So erhöhte Meteosuisse in der Nacht auf Dienstag etwa für Gamsen VS die Unwetterwarnstufe auf Orange. Für die Region Chur wurde sogar ein Unwetter der Stufe Rot registriert. Die meteocentrale schrieb, es bestünde die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen. Die Blitzaktivität sei zudem hoch. Das Zentrum des Gewitters habe im Bereich Innerferrea GR gelegen.

Die Schweizerischen Rheinhäfen melden am Dienstagmorgen, dass die Hochwassermarke I am Pegel Basel-Rheinhalle überschritten wurde. Der Aktuelle Pegelstand betrage 719 cm. (sda/jwe)