Als «Teleblocher» vor 15 Jahren startete, war Köbi Kuhn Nationaltrainer und Barack Obama ein unbekannter US-Senator. Das ist verdammt lange her. Nur feiert die älteste Internettalkshow ihr 15-Jahr-Jubiläum, ein «immerwährendes» Wort zum Freitag. Doch erwarten Sie von mir keinen medialen Verriss, dazu bin ich als Moderator der Sendung zu befangen.
«Teleblocher» ist eine Erfindung des verstorbenen Verlegers Norbert Neininger, Internetfreak der ersten Stunde, der für die «Schaffhauser Nachrichten» die erste Newsseite einer Schweizer Zeitung initiierte. Was ihm vorschwebte, war ein einfaches Youtube-Format mit einer Kameraeinstellung, zwei Stühlen und zwei Akteuren, wobei der eine gesprächiger und auch umstrittener ist. Wechselnd ist nur der Hintergrund: von Hodler- zu Ankerbildern.
Es gab sogar einen Untersuchung
Blocher, damals Bundesrat, willigte sofort ein. Seine Bedingungen: kein nachträgliches Schneiden und kein Pressesprecher. Für einen Regierungsvertreter aussergewöhnlich. Der Ärger war gross: Zweimal stritt der Bundesrat 2007 über «Teleblocher», das Bundesamtes für Kommunikation ordnete eine Untersuchung an. PR-Mann Klaus Stöhlker und die zwei Ex-SRG-Chefredaktoren Peter Studer und Ueli Haldimann beschworen mein journalistisches Ende, nur der englische Premierminister Gordon Brown war begeistert. Er adaptierte das Format.
Genützt hat es ihm wenig, er ist längst nicht mehr in der Regierung. So wie Blocher. Doch dieser macht politisch weiter, allein schon wegen «Teleblocher».