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Schweiz [News Service]

Psychiater entwarnen: Versorgung ist trotz Corona garantiert

Schweizer Psychiater zeigen sich besorgt über die Annahme, dass sie wegen Corona mit den Behandlungen nicht nachkämen. Das sei nicht der Fall, niemand müsse abgewiesen werden.
Patienten werden auch in der Coronakrise nicht abgewiesen, versichert die Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie. (Symbolbild) (Keystone)

(dpo) Die Coronakrise drückt aufs Gemüt und hat für viele Menschen die psychische Belastung zusätzlich erhöht. Gerade deswegen gibt die Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP) Entwarnung: Die psychiatrische Versorgung hierzulande sei auch in der Coronakrise jederzeit sichergestellt, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Die Psychiaterinnen und Psychiater sehen sich zu dieser Meldung veranlasst, weil verbreitet die Annahme herrsche, dass sie die Nachfrage nach Behandlungen nicht bewältigen könnten. «Damit werden Ängste geschürt, in schwierigen Situationen keine psychiatrische oder psychologische Hilfe zu erhalten», lässt sich Fulvia Rota, Präsidentin der SGPP zitieren.

Keine «dramatisierende Darstellungen»

Erfahrungen im Lockdown hätten gezeigt, dass sich mögliche oder ehemalige Patienten nicht meldeten, weil sie denken, die Psychiater seien überlastet. Dabei müsse niemand abgewiesen werden, versichert die SGPP. Viele Psychiaterinnen und Psychiater oder psychologische Psychotherapeuten hätten ihr Pensum erhöht und mehr Patienten als üblich aufgenommen, heisst es.

Trotz der erhöhten Nachfrage nach Behandlungen sollten nach Ansicht der SGPP «dramatisierende Darstellungen» über die psychische Situation in der Bevölkerung vermieden werden. Solche Berichte könnten eine «suggestive Wirkung» haben, heisst es in der Mitteilung, und dazu führen, dass Personen tatsächlich Angststörungen und andere Symptome entwickeln.