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Wolf

Problemwolf «M92»: Jetzt geht es dem Vatertier des Beverinrudels ans Fell

Die Bündner Behörden geben drei Wölfe zum Abschuss frei. Ins Visier nehmen sie dabei auch «M92», der Rüde des Beverinrudels. Der Bund hat dem Gesuch des Kantons Graubünden zugestimmt.

Ein Wolf im Graubünden, vermutlich «M92», transportiert ein gerissenes und teilweise genutztes Reh ab.
Bild: Amt Für Jagd und Fischerei Graubünden

Das Wolfsrudel mit Streifgebiet um den Piz Beverin ist in den letzten Jahren zusehends in den Fokus gerückt, weil es Dinge getan hat, die ein Wolfsrudel normalerweise nicht tut. Es riss Kälber, einen Esel und näherte sich Menschen. Auf das Konto des Rudels um Rüde «M92» gingen letzten Sommer auch zwei Angriffe auf Mutterkühe.

Jetzt reagiert der Kanton Graubünden. Mit Zustimmung des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) verfügt er drei weitere Wolfsabschüsse, wie die Behörden am Montag bekannt gaben. Ins Visier nimmt er auch den Rüden des Beverinrudels «M92» – dies aufgrund «seines besonders problematischen Verhaltens».

Jungwölfe des Wannaspitz-Rudels

Die beiden anderen Abschüsse betreffen das Wolfsrudel Wannaspitz. Dessen Streifgebiet erstreckt sich über die Gemeinden Vals, Lumnezia und Teile der Gemeinde Illanz. Bei diesem Rudel möchten die Bündner Behörden zwei Jungwölfe erlegen. Der Grund: Die höhere Zahl an Welpen.

Beim Beverinrudel seien Ende August sieben Welpen, beim Wannaspitzrudel im September sechs Welpen nachgewiesen worden. «Gemäss eidgenössischer Jagdgesetzgebung darf im Rahmen einer Rudelregulation bis zur Hälfte dieser Jungtiere erlegt werden», ruft der Kanton Graubünden in seiner Mitteilung in Erinnerung. Beim Beverinrudel hat er sich nun entschlossen, statt eines weiteren Jungtieres das Vatertier zu erlegen. (rwa)