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Russland

Pro-ukrainische Demonstration in Prag

Nach mehreren Grossdemonstrationen gegen die tschechische Regierung haben sich am Sonntag Zehntausende Menschen "gegen die Angst" auf dem Prager Wenzelsplatz versammelt. Während bei den früheren Kundgebungen Zehntausende gegen Energiepreissteigerungen und Tschechiens Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine protestierten, traten die Demonstranten am Sonntag für weitere Unterstützung für den ukrainischen Abwehrkampf ein.
Bild: Keystone/AP/Petr David Josek

Die Organisatoren wollten nach eigenen Angaben zeigen, dass Tschechien stark genug sei, die aktuelle Krise zu bewältigen, und daher keine Angst zu haben brauche. In einer Videobotschaft wandte sich auch die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska an die Kundgebungsteilnehmer. Die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verurteilte die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine. "Lassen wir nicht zu, dass Russland uns und die ganze Welt in Finsternis stürzt!", rief sie aus. Die Demonstranten führten ukrainische, tschechische und EU-Fahnen mit sich.

Tschechien gehört wie ihre direkt an die Ukraine grenzenden Nachbarländer Polen und Slowakei zu den vehementesten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine. Der tschechische Innenminister Vit Rakusan sorgte am Freitag für russische Empörung, als er zum tschechischen Nationalfeiertag drei riesige Fahnen über einen grossen Teil seines Amtsgebäudes entrollte und ein Foto davon selbst auf Twitter verbreitete. Zwischen der ukrainischen und der tschechischen Nationalflagge prangte als grösserer mittlerer Streifen eine Darstellung des russischen Präsidenten Wladimir Putin als Toter, der in einen Leichensack gehüllt wird. (sda/dpa)