Zwei Vorstandsmitglieder der Vereinigung der Familien der Opfer (Avabrum) aus Brumadinho wollen die Verhandlung in München vor Ort begleiten. "Das Unternehmen Vale und der TÜV Süd waren vor den Risiken gewarnt worden, aber sie stellten den Profit über alles", sagte die Avabrum-Vorsitzende Alexandra Andrade einer Mitteilung zufolge. Die 41-Jährige verlor bei dem Dammbruch den Bruder und den Cousin, die in der Mine Córrego do Feijão arbeiteten. Jeder kenne jemanden, der bei dem Dammbruch ums Leben gekommen sei, in der Stadt herrsche eine tiefe Trauer. "Brumadinho, die Überlebenden und die Familien der Opfer haben echte Gerechtigkeit verdient."
In den Verfahren geht es um den Bruch des Rückhaltebeckens einer Eisenerzmine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale am 25. Januar 2019. Eine Schlammlawine ergoss sich damals über eine Landschaft im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Sie wälzte sich über Teile der Mine und benachbarte Siedlungen und riss Menschen und Tiere, Häuser und Gerätschaften mit. Mindestens 260 Menschen starben.
Eine Tochtergesellschaft des TÜV Süd hatte den Damm erst ein halbes Jahr zuvor geprüft und für sicher befunden. Der TÜV Süd hat in der Vergangenheit eine rechtliche Verantwortung für den Dammbruch zurückgewiesen, weil der Bergbaukonzern Vale Vorgaben nicht eingehalten habe. (sda/dpa)