notifications
Nigeria

Wachsende Besorgnis von Diplomaten

Wegen eines erhöhten Terror-Risikos haben die USA die Abreise von allem nicht dringend benötigten diplomatischen Personal aus Nigerias Hauptstadt Abuja angeordnet. Die Schweizer Botschaft passt ihr Sicherheitsdispositiv den Umständen an, bleibt aber geöffnet.
Bild: KEYSTONE/EPA/STRINGER

Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verfolge die Lage in Nigeria aufmerksam, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag. Und die Schweizer Botschaft in Abuja stehe in engem Kontakt zu anderen Botschaften.

Das US-Aussenministerium hatte am Donnerstag in seiner Erklärung keine genaueren Details zur Bedrohung angegeben. Auf den Länderinformationen des Ministeriums wird allerdings gewarnt, Terroristen könnten mit wenig oder ohne Vorwarnung angreifen und etwa auf Einkaufszentren, Märkte, Hotels oder Schulen abzielen.

Schon am Dienstag hatte Washington seinen diplomatischen Beschäftigten erlaubt, die Stadt zu verlassen. Mehrere westliche Botschaften empfahlen ihren Bürgern, Reisen innerhalb Nigerias einzuschränken.

Auch das EDA schreibt in seinen Reisehinweisen, dass im ganzen Land die Gefahr von terroristischen Akten bestehe. Grundsätzlich müsse der persönlichen Sicherheit grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden. Von Reisen in gewisse Regionen wird abgeraten. In den südlichen und südöstlichen Landesteilen und in der nördlichen Landeshälfte bestehe die Gefahr von Entführungen

Abuja galt bisher als sicher. Doch Aufständische, die mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Verbindung stehen, haben sich in den letzten Monaten zu mehreren Anschlägen in umliegenden Gebieten bekannt.

Bewohner der Region, vor allem auch westliche Diplomaten, sind seit einem Massenausbruch aus einem Gefängnis am Stadtrand von Abuja im Juli zunehmend besorgt. Dabei entkamen mehr als 400 Gefangene, darunter Dutzende mutmassliche Dschihadisten. Nach mehrfachen westlichen Warnungen versicherten die nigerianischen Behörden, dass alle notwendigen Vorsichtsmassnahmen getroffen worden seien. (sda/afp)