Der 34-jährige Täter war wegen des Besitzes von Methamphetamin-Pillen im Juni aus dem Polizeidienst entlassen worden. Gegen ihn wurde ein Verfahren eingeleitet. Am heutigen Freitag sollte das Urteil verkündet werden, berichtete die Zeitung "Bangkok Post".
Nach Angaben des Vize-Polizeichefs Torsak Sukwimol fand am Donnerstag eine Anhörung zu dem Fall statt. Nachdem der Angeklagte das Gericht verlassen hatte, habe er gestresst gewirkt und einige Beruhigungsmittel eingenommen, zitierte Sukwimol die Mutter des Täters. Anschliessend habe er eine Paranoia entwickelt. Er habe zu seiner Waffe gegriffen und sei in die Kindertagesstätte gefahren.
Warum er diese als Ziel auswählte, war noch unklar. Das Gebäude befinde sich aber in der Nähe seines eigenen Hauses, hiess es von der Polizei. Ob Ärger über seine Entlassung das Motiv für das Blutbad war, muss ebenfalls noch geklärt werden.
Nach dem Angriff war der Täter zunächst in einem weissen Pick-up auf der Flucht und tötete dabei offenbar weitere Menschen. Die Einsatzkräfte schrieben eine Fahndung aus. Als sie sein Haus umstellten, habe er zunächst seine Frau und seinen Sohn (3) und dann sich selbst erschossen, teilte das Central Investigation Bureau auf Facebook mit.
Ministerpräsident Prayut Chan-o-Cha sprach in einer Mitteilung von einem "schockierenden Vorfall" und versprach Hilfen für die betroffenen Familien. Er wollte am Freitag auch persönlich zum Ort der Bluttat 500 Kilometer nordöstlich von Bangkok reisen. Auch Thailands König Maha Vajiralongkorn habe Hilfen für die Angehörigen angekündigt und einen Vertreter in die Provinz entsandt, sagte der Chef der Nationalpolizei, Damrongsak Kittiprapas.
Das Massaker ist eine der schlimmsten Gewalttaten in der jüngeren Geschichte des buddhistisch geprägten Landes. Im Februar 2020 hatte ein Soldat bei einem Amoklauf in einem Einkaufszentrum in Nakhon Ratchasima im Nordosten des Landes 29 Menschen getötet. Später wurde er von Sicherheitskräften erschossen. (sda/dpa)