notifications
Georgien

Geiselnahme in Georgien: Alle 43 Menschen frei - Täter auf der Flucht

Nach der Geiselnahme in einer Bank in der Schwarzmeerrepublik Georgien ist der bewaffnete Täter auf der Flucht. Alle 43 Geiseln seien in Freiheit, teilte das Innenministerium in der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) am Donnerstag mit.
dpatopbilder - Ein Geiselnehmer (r) mit einer Waffe und einer Handgranate in der Hand läuft hinter drei mit Kabelbindern gefesselten Polizisten, die er als Geiseln genommen hat, aus einem Bankgebäude in Westgeorgien. Der bewaffnete Mann forderte eine halbe Millionen US-Dollar Lösegeld. Foto: Zurab Tsertsvadze/AP/dpa
Bild: Keystone/AP/Zurab Tsertsvadze

Der Mann in Militäruniform hatte in stundenlangen Verhandlungen die Menschen nach und nach freigelassen. Der Täter hatte in der Stadt Sugdidi im Westen des Landes Medienberichten zufolge eine halbe Million US-Dollar (423 630 Euro) Lösegeld gefordert. Den Berichten zufolge erhielt er auch Geld.

Auf Bildern war zu sehen, wie der Mann in Sturmhaube und mit einer Granate in der Hand gemeinsam mit drei Männern das Bankgebäude verliess. Dem Ministerium zufolge floh er mit insgesamt vier Menschen, darunter der örtliche Polizeichef Awtandil Galdawa, der sich gegen Geiseln eingetauscht hatte. Medien berichteten, dass die Gruppe in einem Auto weggefahren sei. Nach Darstellung des Innenministeriums kamen die letzten Geiseln dann unter Galdawas Vermittlung frei. Alle seien nun in Sicherheit. Ein Einsatz zur Festnahme des Täters laufe noch.

Am Mittwochnachmittag hatte die Behörde mitgeteilt, dass Einsatzkräfte den Bereich an der Bank weiträumig abgeriegelt und eine Operation zur "Ausschaltung" des Mannes begonnen hätten. Er hatte nach Verhandlungen mit der Polizei schon zuvor einzelne Geiseln freigelassen, darunter eine schwangere Frau. Der Mann hatte einzelne Geiseln auch mit dem Fernsehen sprechen lassen. Sein Gesicht war nicht erkennbar. Die Sender in dem kleinen Land im Südkaukasus änderten wegen des Verbrechens ihr reguläres Programm, das wegen der Parlamentswahl am 31. Oktober stark von politischen Debatten geprägt ist. (sda/dpa)