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Verkehrsunfall

Abgestürztes Auto geortet

Das am Sonntagmittag auf der Axenstrasse in den See gestürzte bisher vermisste Auto ist kurz nach Dienstagmittag in einer Tiefe von 182 Metern geortet worden. Wie viele Opfer im Auto sassen, war nach wie vor unklar.
Bild: KEYSTONE/URS FLUEELER

Ein Kameraschiff habe das Auto geortet, sagte Florian Grossmann, Sprecher der Kantonspolizei Schwyz, an einem Medientermin vor Ort. Das verunfallte Auto habe Zürcher Kontrollschilder gehabt.

Das Auto war am Sonntagmittag auf der Axenstrasse von Flüelen UR Richtung Brunnen SZ unterwegs. Beim Wolfssprung touchierte es den Felsen auf der rechten Strassenseite. Es schleuderte über die Strasse, durchschlug ein Geländer und stürzte aus einer Höhe von 45 Metern in den Vierwaldstättersee. Die Felswand, durch den die Axenstrasse führt, fällt im See bis auf eine Tiefe von rund 180 Meter ab.

Die Kantonspolizei Schwyz reagierte mit einem Grossaufgebot auf den Unfall. Mehrere Tauchgänge von Polizeitauchern blieben am Sonntagnachmittag aber ohne Erfolg, dies wegen der grossen Tiefe des Sees.

Hilfe aus Zürich

Die Kantonspolizei Schwyz holte sich darauf Hilfe bei der Kantonspolizei Zürich. Diese setzte am Dienstag ein Kameraschiff ein. Eine Kamera habe an der langen Leine mit Pendelbewegungen den Seegrund abgesucht, erklärte Grossmann. Auf einer Tiefe von 182 Metern sei das Auto kurz nach Mittag geortet worden.

Wie lange es dauert, bis das Fahrzeug geborgen ist, bleibt unklar. Grossmann bezeichnete die Bergungsarbeiten als aufwendig. Es müsse dabei auch auf die Unterstützung von privaten Unternehmen zurückgegriffen werden.

Am Nachmittag fuhren von Flüelen her zwei Nauen zur Fundstelle. Diese sind mit Kranen ausgerüstet. Geplant ist, dass das Auto so weit hochgezogen wird, dass Taucher die Arbeiten unterstützen können. Das Wrack werde in einem geschützten Bereich aus dem See gezogen, sagte Grossmann.

Zahl der Opfer noch nicht bekannt

Wie viele Personen sich im Auto befinden, liess die Polizei offen. Sie hat von Angehörigen zwar entsprechende Angaben. Die Polizei halte sich aber an die Fakten, sagte Grossmann.

Die Axenstrasse gehört zum Nationalstrassennetz und ist eine wichtige Zufahrtsstrasse Richtung Gotthard. Nach dem Unfall war Kritik laut geworden, weil die Strasse im Unfallbereich nur mit einem einfachen Geländer und nicht mit einer Leitplanke gesichert ist.

Neue Strasse geplant

Ein Vertreter des Bundesamts für Strassen Astra erklärte dazu am Unfallort, dass das Geländer dazu da sei, Fussgänger und Velofahrer zu schützen. Eine stärkere Sicherung sei dort nur mit einem gewissen Aufwand zu bewerkstelligen, weil das Trottoir in dem engen Gelände auskrage und nur eine beschränkte Tragfähigkeit habe.

Der Bund plant, eine neue Axenstrasse zu bauen, um die Transitachse besser vor Naturgefahren zu schützen. Diese seien die Hauptgefahr am Axen, erklärte der Vertreter des Astra. Das Projekt sei wegen Einsprachen blockiert. (sda)