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Umwelt

Nachschub für das Aroser Bärenland

Das vor einem halben Jahr offiziell eröffnete Bärenland im Bündner Ferienort Arosa hat zwei neue Bewohner. Die beiden dreizehnjährigen Restaurant-Bären wurden in einer Notaktion aus Albanien geholt.
Die beiden Bären Amelia und Meimo sind im Arosa Bärenland angekommen.
Bild: Stiftung Arosa Bären/Vier Pfoten

Die neuen Bewohner des Bärenlandes erreichten Arosa am Freitagnachmittag nach einer mehr als dreitägigen und über 2400 Kilometer langen Reise. Die dreizehnjährigen Wildtiere, eine Bärin und ein Bär, wurden in Kisten transportiert und überstanden die lange Reise gut.

Sie lebten vorher in der albanischen Stadt Shkoder, wo die Tiere nicht artgerecht in einem 60 Quadratmeter grossen Metallkäfig gehalten wurden. Dort konnten die Bären nicht länger bleiben, da ihre Haltung zunehmend in die Kritik geraten war und der Besitzer den Mini-Zoo Ende Januar schloss.

In Arosa stossen die Neuankömmlinge auf Napa, den letzten serbischen Zirkusbären. Er ist ebenfalls dreizehnjährig und eine Mischung aus Eis- und Braunbär.

Platz für fünf Bären

Napa kam Anfang Juli letzten Jahres in Arosa an und hält aktuell seine Winterruhe, was Fachleute als gutes Zeichen sehen. Bären legten sich dann im Winter schlafen, wenn sie gut genährt seien und sich sicher fühlten, heisst es. Zur Freude der Tierfreunde fand Napa in Arosa schnell zu einem natürlichen Verhalten zurück.

Die Bären-Aktionen aus Osteuropa führt die Stiftung Arosa Bärenland zusammen mit der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" durch. Im Arosa Bärenland, einem Freigehege unterhalb der Weisshorn-Mittelstation liegend und vier Fussballfelder gross, sollen bis zu fünf Bären Platz finden.

Mehr Zulauf

Das zur Zeit tief eingeschneite Areal kann in mehrere Sektoren unterteilt werden. Dadurch wird einerseits der schlafende Napa nicht in der Winterruhe gestört. Andererseits können sich die Neuankömmlinge schrittweise an ihre neue Umgebung gewöhnen.

Die in der Schweiz bislang einmalige Einrichtung für Bären in den Bündner Bergen kostete 6,5 Millionen Franken, wobei der Grossteil der Kosten von drei grossen Spendenorganisationen übernommen wurde. Der Kanton stufte das Bärenland als touristisch relevante Infrastruktur ein und steuerte 1,2 Millionen Franken bei.

Mit messbarem Resultat: Die Rhätische Bahn verzeichnete letzten Sommer einen deutlichen Zuwachs an Passagieren nach Arosa, was auf die neue Bärenattraktion zurückgeführt wird. (sda)