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Blenio-Rudel

Nach Angriff auf Rinder: Bund genehmigt Abschuss eines Jungwolfs

Das Bundesamt für Umwelt hat einem Abschussgesuch des Kantons Tessin zugestimmt: Dieser darf im Bleniotal einen Jungwolf abschiessen lassen. Damit wird im laufenden Jahr zum fünften Mal ein Schweizer Wolfsrudel reguliert. 

Im Tessin soll ein Jungwolf geschossen werden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Der Kanton Tessin hatte das Gesuch eingereicht, nachdem Wölfe des Rudels im Valle di Blenio zwei Rinder angegriffen und getötet hatten. Der Abschuss soll eine Verhaltensänderung des Rudels bewirken, schreibt das Bundesamt für Umwelt (Bafu) in einer Mitteilung vom Freitag. Der Wolf dürfe deshalb nur im Beisein von mehreren Wölfen und in der Nähe von Nutztierherden erfolgen. Ausserdem muss er bis Ende März 2023 geschossen werden.

Damit hat das Bafu im laufenden Jahr mittlerweile fünf Wolfsrudelregulierungen zugestimmt, wie es auf Anfrage mitteilte. Bei den anderen betroffenen Rudeln handelt es sich um jene in den Gebieten Beverin, Moesola und Wannaspitz im Bündnerland sowie Marchairuz im Waadtland. Abgelehnt wurde vom Bafu bisher erst ein Gesuch: Jenes des Kantons Wallis für das Rudel im Val d'Hérens.

Gegenwärtig gibt es in der Schweiz nach Angaben des Bafu 23 Wolfsrudel mit insgesamt 200 Tieren. Wegen Konflikten mit der Nutztierhaltung hat der Bundesrat eine Vernehmlassung für die Revision der Jagdverordnung eröffnet. Sie soll die Regulation der Rudel erleichtern und auf den Alpsommer 2023 in Kraft treten. (wap)