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Bundesratswahlen

Mit Ueli Maurer verlässt der letzte Nicht-Akademiker die Regierung

Keine Matur oder Hochschulabschluss: Ueli Maurer ist der Vertreter der einfachen Bürger im Bundesrat. Verlieren damit Nicht-Akademiker den Draht zum Bundesrat?

Die Bundesratskandidaten der SVP sind nur Hochschulabgänger - das obwohl die Partei sich als bodenständige Volkspartei präsentiert. Der erste Favorit, Albert Rösti, hat einen Doktor-Titel. Der zweite Favorit, Hans-Ueli Vogt, ist ein Herr Professor.

Nationalrat SVP/SZ und Parteileitungsmitglied Marcel Dettling findet das schade: «Es ist ein Abbild der momentanen Gesellschaft. Die Akademisierung nimmt in den breiten Bevölkerungsschichten zu.» Es wäre wichtig, dass das Verständnis auch für Berufe ohne Hochschulabschluss da sei. Aktuell vertritt Ueli Maurer als gelernter Kaufmann genau diese Gruppe.

Das Bundeshaus sieht darin mehrheitlich aber kein Problem, dass nur Akademiker an der Landesspitze sitzen. Schliesslich wähle auch die Bevölkerung sehr viel Akademiker ins Parlament. «Man kann davon ausgehen, dass die Bürgerinnen die Politiker wählen, die ihrer Meinung nach ihre politische Haltung am effektivsten vertreten», sagt Balthasar Glättli, Präsident Grüne Schweiz.

Nationalrat Alois Gmür (Die Mitte/SZ) fügt dem hinzu: «Es gibt abgehobene Akademiker und solche, die bodenständig sind. Jetzt ist es wichtig, dass man letzteres wählt.» Nichtsdestotrotz: mit Ueli Maurer geht eine Ära zu Ende, wenn der einzige Bundesrat ohne höhere Ausbildung den Bundesrat verlässt