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Schweiz [News Service]

Menschenrechtsorganisationen fordern mit Petition die Evakuierung der Flüchtlingscamps in Griechenland

In einer gemeinsamen Aktion haben am Dienstag mehrere Menschenrechtsorganisationen eine Petition zur Evakuierung der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln eingereicht. Über 50'000 Personen haben die Forderung unterschrieben.
Die Initianten der Petition werfen in Bern Papierflieger als Symbol für eine Luftbrücke, die zur Aufnahme von Flüchtlingen geschafft werden soll.  (Keystone/Peter Klaunzer)

(gb.) Die Schweiz hat diesen Frühling 23 unbegleitete Minderjährige, die sich auf der Flucht befanden, aufgenommen. Geht es nach den Menschenrechtsorganisationen der Schweiz, ist dies zu wenig. Amnesty International, die Gruppe «Evakuieren Jetzt» und das Netzwerk migrationscharta.ch forderten am Dienstag die Evakuierung der Flüchtlingscamps auf den ägäischen Inseln und die Aufnahme von mehr Menschen durch die Schweiz.

Laut einer Mitteilung von Amnesty unterstützen 132 Organisationen und über 50'000 Menschen den Aufruf. Die Organisationen übergaben ihn in Form einer Petition am Dienstag dem Bundesrat. In den Lagern herrschten katastrophale humanitäre und sanitäre Bedingungen, schreiben die Organisationen weiter. Die medizinische Versorgung sei unzureichend, ebenso der Zugang zu Wasser.

Solidarische Verteilung statt Dublin-System

Neben der Evakuierung und der Aufnahme von Personen forderten die beteiligten Organisationen eine Reform des Dublin-Systems. Dieses zwingt geflüchtete Personen, einen Asylantrag im Land zu stellen, in dem sie als erstes ankommen. Laut Amnesty solle sich die Regierung für eine solidarische Verteilung der Flüchtlinge stark machen. Letzte Woche hatte der Nationalrat einem entsprechenden Anliegen Folge gegeben.