"Ich lese, dass ein Sieg der Fratelli d'Italia bei den Wahlen im September ein Desaster sei, zu einer autoritären Wende, dem Austritt Italiens aus dem Euro und anderem Unsinn dieser Art führen würde", sagte sie. Nichts davon sei wahr, ergänzte die in den Umfragen derzeit führende Populistin und behauptete, "ein mächtiger Medienzirkel der Linken" würde derartige Berichte fördern.
Zudem warf sie der Linken vor, in den vergangenen zehn Jahren den sozialen und wirtschaftlichen Niedergang des Landes herbeigeführt zu haben. Eine klare Distanzierung vom Faschismus umschiffte sie rhetorisch wie schon öfter und sagte lediglich: "Die italienische Rechte hat den Faschismus seit Jahrzehnten der Geschichte übergeben." Meloni verurteilte nur die Unterdrückung der Demokratie und die antijüdischen Gesetze von damals.
Der Chef der Sozialdemokraten, Enrico Letta, sagte zu den zuletzt oft eher moderateren Aussagen und Beschwichtigungen seiner Rivalin: "Meloni versucht, ihr Erscheinungsbild zu ändern, sich zu pudern."
In den Umfragen liegen die Parteien der beiden fast gleichauf an der Spitze. Allerdings hat Meloni zusammen mit den zwei anderen Parteien des Mitte-Rechts-Blocks - Lega und Forza Italia - einen grossen Vorsprung vor der fragilen Mitte-Links-Allianz Lettas. (sda/dpa)