Am Linthkanal wurden seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940 noch nie so wenige Fische gefangen, wie im vergangenen Jahr. Dies geht aus dem Jahresbericht der Fischereikommission für den Zürichsee, Linthkanal und Walensee hervor, wie der Kanton St. Gallen am Montag mitteilte.
Im Zürichsee und Zürich-Obersee gingen die Fänge nach dem bereits schlechten Jahr 2016 nochmals um rund zehn Prozent zurück. Vor allem die wirtschaftlich bedeutenden Felchen gingen den Fischern weniger ins Netz. Und die Egli-Fänge lagen so tief wie letztmals vor über 30 Jahren. Hingegen wurden mehr Hechte gefangen.
Die Felchen-Bestände im Zürichsee und Obersee werden verstärkt beobachtet; zusätzliche Informationen zum Wachstum der Fische und zum Altersaufbau der Populationen sollen helfen, die Fischerei zu optimieren.
Wenig Äschen und Felchen
Im Linthkanal wurden gerade noch 421 Kilogramm Fische gefangen - der kleinste Fangertrag seit Beginn der Aufzeichnungen. Während bei den Forellen die Fänge leicht zunahmen, brachen sie bei den Äschen und Felchen nochmals deutlich ein. Auch bei den Barben wurde ein Rückgang verzeichnet.
"Die Verbesserungen bei den Fischbeständen und -fängen, die man sich von der Renaturierung Linth2000 versprochen hatte, lassen weiter auf sich warten", schreibt der Kanton. Die Schonbestimmungen für Äschen wurden entsprechend den Empfehlungen aus einer Studie verschärft. Zudem soll ein Gutachten zeigen, wie sich die Laichmöglichkeiten verbessern lassen.
Die Walensee-Berufsfischer zogen 2017 zehn Prozent weniger Fische an Land als im Mittel der letzten zehn Jahre. Am häufigsten zappelten noch Felchen in ihren Netzen. Der Fanganteil der Albeli stieg etwas an, bleibt aber unbedeutend. Die privaten Fischerinnen und Fischer fingen etwas mehr als im Vorjahr, vor allem Hechte, Felchen, Egli und Seeforellen. (sda)