Im Jahr 2015 reichten die kantonalen Labore insgesamt 892 Strafanzeigen gegen Restaurants und Läden ein - 85 davon wegen gesundheitsgefährdender Lebensmittel.
Das geht aus einer Statistik des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hervor, welche die "NZZ am Sonntag" publizierte und die vom BLV auf Anfrage bestätigt wurde. Dabei handelte es sich in erster Linie um Gemüse und Fertigprodukte (37), aber auch um Fleisch, Fisch, Teigwaren, Obst und Babynahrung.
Die Zahl der Strafanzeigen insgesamt hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Im Jahr 2013 waren es 727, 2014 bereits 830. Es handle sich dabei aber nicht um einen "drastischen" Anstieg, relativiert BLV-Sprecherin Nathalie Rochat auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda die Entwicklung.
Rund 73'000 Lebensmittel kontrolliert
Das BLV erfasst die von den kantonalen Labore eingereichten Daten seit 2012. Im 2015 hatten die Labore rund 73'000 Lebensmittel kontrolliert, wovon sich 11'000 als problematisch erwiesen. Der Grossteil der Fälle sei nicht gravierend gewesen, sagte die BLV-Sprecherin. In schwereren Fällen hätten die Labore die Ware jedoch aus dem Verkauf zurückziehen und Anzeige erstatten müssen.
Häufig würden Läden und Restaurants wegen falsch deklarierten oder gesundheitsgefährdendem Fleisch belangt. Ein Warenhaus habe beispielsweise abgelaufenes Fleisch als frisch oder normales Fleisch als "Bio" deklariert. Laut "NZZ am Sonntag" ermittelt die Aargauer Staatsanwaltschaft in dieser Sache gegen fünf Personen. (sda)