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Nach Milliardenstrafe

Korruptionsvorwürfe: Glencore einigt sich auch mit Kongo – und überweist 180 Millionen

Nach einer Milliardenstrafe im Frühling wegen Korruptionsfällen einigt sich Glencore nun auch mit der Republik Kongo. Laut dem Schweizer Rohstoffkonzern sind damit alle Ansprüche in dem zentralafrikanischen Land vom Tisch.

Der Baarer Rohstoffkonzern Glencore – im Bild der Hauptsitz – einigt sich nun auch mit dem Kongo in Sachen Korruptionsvorwürfe.
Bild: Patrick Hürlimann

Seit Jahren laufen diverse Untersuchungen gegen Glencore. Im Mai wurde der weltweit tätige Rohstoffkonzern aus Baar ein erstes Mal kräftig zur Kasse geben. Am Ende von Untersuchungen in den USA, in Grossbritannien und in Brasilien wegen Bestechung und Marktmanipulation einigte sich das Zuger Unternehmen mit den Behörden auf eine Strafe von über 1 Milliarde Dollar.

Nun kommen weiter 180 Millionen dazu. Wie Glencore am Montag mitteilte, hat es sich mit der Demokratischen Republik Kongo auf eine Vereinbarung geeinigt. Diese decke «alle gegenwärtigen und zukünftigen Ansprüche (...), die sich aus angeblichen Korruptionshandlungen» zwischen 2007 und 2018 ergeben würden. Nebst der Millionenzahlung hält die Vereinbarung fest, dass Glencore das bereits mit den US-Behörden ausgehandelte Ethik- und Compliance-Programm weiter umsetze.

Weitere Verfahren auch in der Schweiz

Glencore-Präsident Kalidas Madhavpeddi «freut» sich in der Mitteilung vom Montag, «mit dieser Vereinbarung die Konsequenzen seines früheren Verhaltens angehen zu können». Zudem teilt das Unternehmen mit, dass es – wie mit den ausländischen Behörden bereits im Frühling ausgehandelt – über einen erneuerten Verwaltungsrat und ein neues Managementteam verfügte, das sich «für die Förderung einer Kultur der Integrität, Verantwortung und Transparenz» einsetze.

Anders als in den USA, in Grossbritannien, in Brasilien und im Kongo laufen in der Schweiz und in den Niederlanden nach wie vor diverse Untersuchungen. Hier geht es unter anderem ebenfalls um mutmassliche Korruptionsfälle in der Demokratischen Republik Kongo. (sat)