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Energiekrise

Keine Lichter am Weihnachtsbaum im Bundeshaus – die «Tanne der Nation» bleibt dunkel

Jedes Jahr während der Wintersession steht in der Eingangshalle des Bundeshauses ein prächtig geschmückter Weihnachtsbaum. Dieses Jahr strahlt er nicht wie üblich: Aufgrund der Energielage wird auf die Beleuchtung verzichtet.

Sieben Meter ist sie hoch und eine halbe Tonne schwer. Gefällt worden ist sie am vergangenen Dienstag in der Region Thun. Am Donnerstag wurde sie in die Bundesstadt transportiert. Jetzt begrüsst sie die Besucherinnen und Besucher des Bundeshauses in der Kuppelhalle, direkt unter der Statue der «Drei Eidgenossen».

Die Tanne wurde dieses Jahr ohne Lichter dekoriert.
Bild: Bild: Alessandro Della Valle / KEYSTONE

Die Rede ist vom Weihnachtsbaum im Bundeshaus. Die «Tanne der Nation» nannte die NZZ diesen Baum vor drei Jahren in einer Reportage. Es handelt sich wie üblich um einen einheimischen Baum, nämlich eine Rottanne (Picea abies) . Geschmückt worden ist sie Ende letzte Woche von Mitarbeitenden der Bundesgärtnerei, die dem Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) unterstellt ist.

Doch der Weihnachtsbaum kommt heuer in einem anderen Kleid daher. Zwar habe man die Dekoration auch dieses Jahr wie üblich «dezent und traditionell, also ‹allgemeinverträglich›», gehalten, schreibt BBL-Sprecher Jonas Spirig auf Anfrage. Doch habe man sich mit den Parlamentsdiensten, gewissermassen den Hausherren im Bundeshaus, frühzeitig darauf geeinigt, «aufgrund der aktuellen Energielage auf die Beleuchtung zu verzichten».

Die verbliebene Dekoration stammt aus dem Fundus der Bundesgärtnerei. «Auf diesen Bestand wird jedes Jahr zurückgegriffen. Es kann vorkommen, dass man noch zusätzliche Kugeln ergänzen muss, das hält sich aber in einem kleinen Rahmen», so Spirig. Die Kugeln, welche dieses Jahr den Weihnachtsbaum im Bundeshaus schmücken, dürften bei der ursprünglichen Anschaffung insgesamt 1200 Franken gekostet haben, schätzt das BBL.

Noch bis zum 28. Dezember steht der Weihnachtsbaum im Bundeshaus. Dann wird er abgebaut. Nach vier Wochen glamouröser Exposition im politischen Machtzentrum des Landes endet sein Leben profan: «Der Baum ist nach dem Abbau extrem trocken und kommt daher in die Gründeponie», schreibt BBL-Sprecher Jonas Spirig.