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Kriminalität

Kampf gegen Menschenhandel: Bericht sieht bei Kantonen «Luft nach oben»

Ein Bericht zeigt auf, dass es bei der Bekämpfung von Menschenhandel grosse kantonale Unterschiede gibt. Oft würden sich die Kantone stark auf die sexuelle Ausbeutung konzentrieren und andere Bereiche weniger berücksichtigen. 

Viele Kantone fokussieren sich zu wenig auf die Ausbeutung von Arbeitskräften, wie ein Bericht darlegt. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte hat im Auftrag der Bundespolizei (Fedpol) die Bekämpfung von Menschenhandel unter die Lupe genommen. In einem am Donnerstag publizierten Bericht kommt das Kompetenzzentrum zum Schluss, dass die Massnahmen in den meisten Kantonen dem jeweiligen Risiko entsprechen. Gleichzeitig ortet der Bericht aber auch «Luft nach oben», wie das Fedpol mitteilt.

Konkret konzentriere sich die Bekämpfung von Menschenhandel in der Schweiz stark auf die sexuelle Ausbeutung. Hingegen würden viele Kantone Ausbeutungsrisiken in anderen Bereichen «zu wenig» mitberücksichtigen. Eher ländlichere und touristische Kantone weisen dem Bericht zufolge etwa ein «beträchtliches Risiko» für Arbeitsausbeutung auf.

Der Bericht schlägt deshalb vor, die Ausbildung von Arbeitsinspektoren zu intensivieren und einen separaten Straftatbestand zur Arbeitsausbeutung zu schaffen. Zudem solle die Bevölkerung vermehrt für das Thema sensibilisiert werden, heisst es. (dpo)