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Kommentar

Jungunternehmen sind essenziell für die Schweizer Wirtschaft

Das aktuelle Umfeld ist schlecht für Firmengründerinnen und -gründer. Hoffentlich ist der Taucher nur vorübergehender Natur – denn die Jungunternehmen sind wichtige Innovationstreiber. 

Zu Beginn der Coronakrise befürchtete man einen Rückgang bei den Firmengründungen, doch es kam anders. Die Lockdowns befeuerten eher die Kreativität; viele Jungunternehmerinnen und -unternehmer packten die Chance, um neue Geschäftsideen zu entwickeln. Rückblickend waren 2020 und 2021 sowohl landesweit als auch in der Zentralschweiz Rekordjahre bei der Anzahl der Firmengründungen.

Doch 2022 ist wieder alles anders. Die aktuelle Krise birgt eine toxische Mischung für die Start-up-Szene. Zinsen und Inflation sind diesmal hoch – und die Arbeitslosenquote ist so tief wie seit langem nicht mehr. Diese Kombination animiert junge Menschen weit weniger dazu, neue Unternehmen zu gründen. In unsicheren Zeiten bleiben sie lieber in ihren sicheren Berufen. Zum ersten Mal seit sieben Jahren ist landesweit die Zahl der Firmengründungen rückläufig .

Das muss per se noch kein Alarmzeichen sein. Marktbeobachter weisen darauf hin, dass die Gründungszahlen im Mehrjahresvergleich immer noch gut sind. Die aktuelle Entwicklung könnte also nur ein temporärer Knick in der Statistik sein. Sollte aber die Zahl neuer Firmen langfristig sinken, wäre dies eine besorgniserregende Entwicklung. Denn ohne Erneuerung der Wirtschaft verliert diese ihre Innovationskraft. Jungunternehmen sind essenziell für eine florierende Volkswirtschaft. Das sollten Politikerinnen und Politiker bei der nächsten Debatte um Unterstützungsmassnahmen bedenken.