Am Abend zuvor hatte der Kapitän des Schiffes noch gezögert, weil Bari weit weg war von der Position der "Humanity 1" im Mittelmeer östlich von Sizilien. Dann entschieden die Verantwortlichen, die mehr als 300 Seemeilen trotz schlechter Wetterprognosen anzutreten, damit die Migranten in der Stadt an der Adriaküste an Land gehen können.
Nachdem es Anfang November noch sehr lange Wartezeiten gegeben hatte, bis Italien solchen Schiffen die Einfahrt in Häfen erlaubte, waren nun selbst die Organisationen überrascht, dass Rom innerhalb weniger Tage auf Ansuchen reagierte. Am Freitag bekam die "Geo Barents" von Ärzte ohne Grenzen den Hafen von Salerno als Anlandestelle zugewiesen - allerdings liegt auch dieser weit entfernt von Sizilien.
Unklar war zunächst noch, ob alle Migranten die Schiffe in Bari und Salerno verlassen dürfen. Im November hatte die neue Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni anfangs nur Frauen, Kinder und wenigen Männern erlaubt, an Land zu gehen. Erst nach zwei Tagen konnten dann auch die restlichen Männer von Bord. (sda/dpa)