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Bundesrats-Ersatzwahl

Beim Volk hätte Rösti die Nase vorn ++ Heimspiel für Vogt bei der Zürcher SVP ++ Berner nominieren zwei Kandidaten 

Ueli Maurer hat nach 14 Jahren auf Ende 2022 seinen Rücktritt aus dem Bundesrat angekündigt. Um seine Nachfolge bewerben sich vier Männer und eine Frau. Im Bundesrats-Ticker halten wir Sie über den weiteren Verlauf bis zur Ersatzwahl am 7. Dezember auf dem Laufenden.

Fünf Kandidierende für Ueli Maurers Nachfolge

Sie bewerben sich um Ueli Maurers Nachfolge: Albert Rösti, Hans-Ueli Vogt, Michèle Blöchliger, Heinz Tännler und Werner Salzmann  (v.l.).
Bild: Bilder: Keystone / Urs Hanhart / Montage: CHM

Ueli Maurer will Ende 2022 nach 14 Jahren aus der Landesregierung zurücktreten.

Für die Nachfolge des SVP-Bundesrats gibt es fünf Kandidaturen: Mit Albert Rösti und Werner Salzmann treten einerseits die Berner Mitglieder der Bundeshausfraktion sowie der Zürcher Rechtsprofessor und alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt an. Andererseits liebäugeln die Regierungsräte Michèle Blöchliger (NW) und Heinz Tännler (ZG) mit dem Sprung in den Bundesrat.

Bis am 11. November prüft die Findungskommission die Kandidaturen. Am 18. November nominiert die SVP-Fraktion die Kandidaten. Die Bundesversammlung wählt am 7. Dezember.

12:07 Uhr

Mittwoch, 26. Oktober

LINK-Umfrage: Beim Volk hätte Rösti die Nase vorn

Albert Rösti hat von allen Kandidaten den grössten Rückhalt in der Bevölkerung. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Link. 41 Prozent der Befragten bewerteten Röstis politische Ansichten als «eher bis sehr gut», heisst es dazu in einer Mitteilung vom Mittwoch. Gut angekommen wäre auch eine Kandidatur Nathalie Rickli: Auch sie erreichte eine Zustimmung («eher bis sehr gut») von 41 Prozent. Rickli hat sich allerdings selbst aus dem Rennen genommen.

Der Zürcher alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt erreicht 20 Prozent. Ein grosser Teil der übrigen Kandidierenden sei in der Bevölkerung kaum bekannt, heisst es in der Mitteilung weiter: So habe die Hälfte der Befragten gar nicht gewusst, wer Heinz Tännler ist. Der Zuger Regierungsrat bringt es auf eine Zustimmung von gerade mal 10 Prozent. Er liegt damit noch hinter Werner Salzmann (18 Prozent) und Michèle Blöchliger (12 Prozent).

Publikumsliebling Rösti konnte bei der Umfrage vor allem im rechtsorientierten Spektrum punkten: Hier würden ihm 35 Prozent die Stimme geben. Im Mittespektrum käme er noch auf 20 Prozent, bei den Linken auf 18 Prozent. 36 Prozent der Linken würden sowieso lieber keinem der Kandidierendem die Stimme geben. (wap)

08:43 Uhr

Mittwoch, 26. Oktober

Mit Ueli Maurer verlässt der letzte Nicht-Akademiker die Regierung

Keine Matur oder Hochschulabschluss: Ueli Maurer ist der Vertreter der einfachen Bürger im Bundesrat. Verlieren damit Nicht-Akademiker den Draht zum Bundesrat?

06:30 Uhr

Mittwoch, 26. Oktober

Heimspiel für Vogt: «Werde die Wahl ernsthaft und engagiert bestreiten»

Am Dienstagabend traf sich die SVP Kanton Zürich in Langnau am Albis zur Delegiertenversammlung. Der Star des Abends war Bundesratskandidat Hans-Ueli Vogt (52). Wie die Zürcher SVP in einer Mitteilung schreibt, bedankte sich Vogt vor über 200 Delegierten für das Vertrauen der Kantonalpartei.

Er sei «bereit und motiviert», Regierungsverantwortung für die Schweiz zu übernehmen. Der Rechtsprofessor versprach, er werde die Bundesratswahl «ernsthaft und engagiert bestreiten». Die grundsätzlichen Anliegen der SVP stünden für ihn im Vordergrund, besonders die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger sowie die Schweizer Souveränität.

Wie Kantonalpräsident Domenik Ledergerber sagte, müsse man nun die Fortsetzung der Arbeit von Bundesrat Ueli Maurer sichern. Mit Vogt könne die Zürcher SVP eine «äusserst kompetente Persönlichkeit» ins Rennen schicken. (aka)

Hans-Ueli Vogt versprach den Delegierten der Zürcher SVP einen engagierten Wahlkampf. 
Bild: Keystone

05:00 Uhr

Dienstag, 25. Oktober

Der SRF-«Club» lädt ein – doch nur ein Bundesratskandidat nimmt teil

Das Thema des «Clubs» von SRF vom Dienstagabend war: «Regieren in Krisenzeiten – Was braucht es jetzt für Bundesräte?» Und für die Sendung hat das Schweizer Fernsehen fünf Gäste eingeladen: Alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz, Journalistin Eva Novak, Unternehmer Hannes Gassert, Kadervermittler Philippe Hertig. Und alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt, den die Zürcher SVP für den Bundesrat vorgeschlagen hat.

Vogt war der einzige Kandidat für die Ueli-Maurer-Nachfolge, der in der Debattier-Sendung auftrat. Er nutzte die Chance, um seine Bewerbung zu promoten. Dass nur der Zürcher vertreten war, ist allerdings keine Diskriminierung: Die übrigen vier Kandidierenden verzichten freiwillig auf die Teilnahme. (chm)

Hier gibt es die Sendung zum Nachschauen:

14:36 Uhr

Montag, 24. Oktober

Die Würfel sind gefallen: Wer alles ins Bundesratsrennen steigt

Die Frist ist abgelaufen: Am Montag hat die SVP die definitiven Kandidaturen für den frei werdenden Bundesratssitz von Ueli Maurer bekannt gegeben. Von den Kantonalparteien werden jene fünf SVP-Angehörigen nominiert, deren Bewerbung vorher schon bekannt war: Als einzige Frau die Nidwaldner Regierungsrätin Michèle Blöchliger, der Berner Nationalrat Albert Rösti und der Berner Ständerat Werner Salzmann, der Zürcher alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt sowie der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler.

Bis am Freitag um Mitternacht konnten die Kantonalparteien ihre Bewerbungen anmelden. Da theoretisch noch am Freitag eine Bewerbung per Post hätte aufgegeben werden können, hat die SVP die definitiven Namen erst am Montag bekannt gegeben.

Im Vorfeld musste die Partei auch einige prominente Absagen zur Kenntnis nehmen. Gute Wahlchancen wurden etwa der Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli eingeräumt. Weiter abgesagt haben unter anderem Nationalrat Franz Grüter oder der frühere Parteipräsident und alt Nationalrat Toni Brunner, wie auch Nationalrätin und EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher. Die St.Galler Nationalrätin Esther Friedli erteilte einer Bundesratskandidatur ebenfalls eine Abfuhr. (sat/aka/abi)

19:00 Uhr

Dienstag, 18. Oktober

Grüne verzichten auf eine Bundesratskandidatur

Kein Gegenwind droht dieses Mal von linker Seite. Der Anspruch der SVP auf zwei Bundesratssitze wird von keiner Partei bestritten. Selbst die Grünen, die seit ihrem Wahlerfolg im Jahr 2019 Anspruch auf einen Bundesratssitz erheben, werden dieses Mal nicht antreten. Die Würfel für die Nachfolge von Ueli Maurer seien bereits gefallen, sagte Fraktionschefin Aline Trede.

Zuletzt starteten die Grünen im Dezember 2019 mit der damaligen Parteipräsidentin Regula Rytz einen Angriff auf den Bundesrat. Die Sprengkandidatin blieb jedoch bei der Wiederwahl von Aussenminister Ignazio Cassis chancenlos. (chm)

Das ist die Ausgangslage

Nach seiner Rücktrittsankündigung spricht Bundesrat Ueli Maurer im Oktober vor den Delegierten in Luzern.
Bild: Keystone

Finanzminister Ueli Maurer hat am 30. September seinen Rücktritt per Ende Jahr angekündigt. Der 71-jährige SVP-Politiker ist seit 14 Jahren Bundesrat und damit amtsältestes Mitglied der Landesregierung. Ab dem Jahr 2009 führte Ueli Maurer das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), seit 2015 das Finanzdepartement.

Die Nomination der Nachfolgerin oder des Nachfolgers durch die SVP-Fraktion im Bundeshaus ist für den 18. November geplant. Gewählt wird dann am 7. Dezember. Laut Äusserungen der Findungskommission ist davon auszugehen, dass die SVP dem Parlament zwei Personen zur Auswahl stellen wird – darunter nach Möglichkeit eine Frau. Allerdings werden auch Forderungen laut, erneut ein Dreierticket vorzuschlagen.

Kein Gegenwind droht dieses Mal von links: Der Anspruch der SVP auf zwei Bundesratssitze wird von keiner Partei bestritten. Selbst die Grünen, die seit ihrem Wahlerfolg 2019 Anspruch auf einen Bundesratssitz erheben, werden nicht antreten. (aka/sat/abi/rwa)