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USA

Gespaltene Bundesstaaten bei der Hasch-Legalisierung

Die Enttabuisierung des Marihuanakonsums in den USA hat einen Rückschlag erlitten. Von fünf Bundesstaaten, die im Zuge der Zwischenwahlen über Legalisierungsvorlagen abstimmten, haben drei Nein gesagt.

Nur in Maryland und Missouri hatten Cannabis-Aktivisten (hier bei einer Demo 2016 vor dem Weissen Haus in Washington) Grund zum Feiern.
Bild: Jose Luis Magana / AP

Schlechte Nachrichten für Kifferinnen und Kiffer in den USA: In Arkansas, Süd- und Norddakota hat eine Mehrheit der Stimmberechtigten die Legalisierung von Cannabis abgelehnt.

Zwar waren am Donnerstagabend Schweizer Zeit noch nirgends alle Stimmen ausgezählt, aber die Verhältnisse eindeutig. In Arkansas sagten rund 56 Prozent Nein zum Besitz und «Freizeitkonsum» («recreational consumption») durch Erwachsene. Dadurch entgehen dem Bundesstaat beträchtliche Steuereinnahmen zu Gunsten der öffentlichen Sicherheit, hätten doch die lizenzierten Verkaufsstellen einen Teil des Erlöses zur Finanzierung der Polizeikräfte abgeben müssen.

Auch in Süd- und Norddakota fanden sich nur in städtischen Ballungsgebieten Mehrheiten für die Zulassung, was in der Endabrechnung der beiden ländlich dominierten Bundesstaaten jedoch nicht ausreichte.

So verwarfen in Süddakota am Dienstag rund 53 Prozent die entsprechende Vorlage zum Privatgebrauch. Eigentlich hatte das Stimmvolk 2020 die Legalisierung bereits beschlossen gehabt. Doch wurde der vor zwei Jahren mit 54 Prozent Ja-Stimmen abgesegnete Verfassungszusatz später durch einen Gerichtsbeschluss aufgehoben, worauf progressive Befürworter in diesem Frühjahr mit 17'000 Unterschriften eine Neuauflage der Abstimmung erzwangen.

In Norddakota war die Ablehnung mit 55 Prozent noch deutlicher. Auch hier hatte eine Bürgerinitiative die Legalisierung für Erwachsene ab 21 Jahren und den Besitz von maximal einer Unze Hasch gefordert (rund 30 Gramm).

In Maryland und Missouri können die Befürworter aufatmen

So konnten nach diesem Midterms-Wahltag einzig Maryland und Missouri die erfolgreich vollzogene Cannabis-Legalisierung vermelden; in Maryland deutlich mit 65,5 Prozent Ja-Stimmen, in Missouri mit 53 Prozent.

Der an der Urne verabschiedete Verfassungszusatz erlaubt in Maryland per 1. Juli 2023 den Besitz von 1,5 Unzen oder zwei Pflanzen ab 21 Jahren. In Missouri kann ab der gleichen Altersgrenze die doppelte Menge zum Privatgebrauch mitgeführt werden.

Ausserdem können in beiden Staaten zuvor wegen Cannabiskonsum Verurteilte ein Gnadengesuch einreichen und auf vorzeitige Entlassung aus dem Strafvollzug hoffen. Sie können zudem das Löschen des entsprechenden Eintrags aus dem Strafregister beantragen.