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Ökonomen

Ex-Fed-Präsident Ben Bernanke gewinnt Wirtschaftsnobelpreis

Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig werden mit dem Wirtschaftsnobelpreis 2022 ausgezeichnet. Damit wird ihr Beitrag zur Bewältigung der Finanzkrise 2008 gewürdigt. 

Ben Bernanke sei es 2008 gelungen, einen globalen Finanzcrash abzuwenden, so die Würdigung des Komitees.
Bild: Keystone

Der diesjährige Wirtschaftsnobelpreis steht ganz im Zeichen der Finanzkrise von 2008. Der von der schwedischen Reichsbank gestiftete Preis geht an den damaligen Präsidenten der US-Notenbank, Ben Bernanke und an die beiden Banken-Theoretiker Douglas Diamond und Philip Dybvig. Dies wurde von der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften am Montag bekannt gegeben.

Diamond und Dybvig hatten ein mathematisches Modell für Liquiditätsprobleme bei Banken und folgende «Bank Runs» entworfen. Darunter wird eine Situation verstanden, in der ein Grossteil der Kunden plötzlich ihr Geld aus den Banken abzieht und diese so in die Zahlungsunfähigkeit treibt. Vor einer solchen Situation sei das globale Finanzsystem 2008 gestanden, sagte John Hassler vom Nobelpreiskomitee in seiner Würdigung in Stockholm. Die Arbeiten der drei Ökonomen hätten wesentlich dazu beigetragen, dass in den Jahren 2008 bis 2010 ein Zusammenbruch des globalen Finanzsystems verhindert werden konnte.

Letzte Nobelpreisvergabe in diesem Jahr

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ist der einzige der Nobelpreise, der nicht auf das Testament von Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht. Er wird seit Ende der 1960er-Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet und zählt somit streng genommen nicht zu den klassischen Nobelpreisen.

Dennoch wird er ebenso wie die weiteren Nobelpreise an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, feierlich überreicht. Mit ihm ausgezeichnet wurden bislang besonders häufig Wissenschaftler aus den USA. Vergangenes Jahr waren die in den USA forschenden Ökonomen David Card, Joshua Angrist und Guido Imbens mit der prestigeträchtigen Auszeichnung geehrt worden. (wap/dpa)