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Dänemark

Erste Prognosen nach Wahl in Dänemark

Die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen werden bei der Parlamentswahl in Dänemark ersten Prognosen zufolge erneut stärkste Kraft.
Bild: Keystone/Ritzau Scanpix Foto/AP/Liselotte Sabroe

Nachwahlbefragungen der Sender DR und TV2 deuteten am Dienstagabend jedoch auf ein kompliziertes Rennen um Mehrheiten hin - es ist somit offen, ob Frederiksen weiterregieren kann. Der neuen Partei des früheren Regierungschefs Lars Løkke Rasmussen wurde ein starkes Ergebnis vorhergesagt, während dessen liberal-konservative Ex-Partei Venstre vor klaren Verlusten steht.

Løkkes neue zentristisch-liberale Partei Die Moderaten hat sich in der Mitte zwischen den beiden traditionellen politischen Blöcken positioniert. Es ist unklar, ob der Mitte-links-Block um Frederiksens Sozialdemokraten trotz eines Vorsprungs vor dem Mitte-rechts-Block um Venstre-Chef Jakob Ellemann-Jensen ohne Løkke auf eine Mehrheit kommen wird. Bestätigen sich die prognostizierten Zahlen im Laufe des Wahlabends, dürfte Dänemark vor langwierigen Verhandlungen über die künftige Regierungszusammenarbeit stehen.

Für eine Mehrheit im dänischen Parlament in Kopenhagen sind 90 der 179 Sitze notwendig. In der DR-Prognose kam das linksgerichtete rote Lager zunächst auf 85 Mandate, der von Venstre angeführte blaue Block auf 73. Løkkes Moderaten wurden 17 Sitze prognostiziert, die in dem Fall entscheidend für eine Mehrheit wären. Jeweils zwei Parlamentssitze sind für Repräsentanten der Färöer-Inseln und Grönlands bestimmt, die offiziell zum Königreich Dänemark zählen.

Frederiksen führt Dänemark seit 2019 mit einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung, die meist auf parlamentarische Unterstützung linksgerichteter Parteien setzt, etwa in der strikten Einwanderungspolitik aber auch auf Stimmen von rechts. Die 44 Jahre alte Regierungschefin strebt diesmal eine breite, blockübergreifende Regierung mit Parteien beider Seiten an. Das gelte auch in dem Fall, sollte ihr linksgerichtetes Lager erneut auf eine Mehrheit kommen, hatte sie in der letzten TV-Debatte der Parteispitzen am Montagabend gesagt. Beobachter rechnen aber damit, dass sie im Falle einer roten Mehrheit auch auf dieses Lager zurückgreifen könnte. (sda/dpa)