notifications
Schweiz [News Service]

Entwicklungsländer: Die Ärmsten leiden besonders stark unter der Pandemie

Kein Essen, keine Schule und mehr Schulden: Die Menschen in Entwicklungsländern leiden mehrfach und sehr konkret unter der Corona-Pandemie. Das zeigt eine neue Studie von Helvetas.
Die Ärmsten der Welt leiden besonders unter der Coronakrise. (Helvetas)

(abi) Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die ärmsten Menschen der Welt sind erschütternd: Sie haben weniger zu essen, viele Kinder können nicht mehr zur Schule, die Einkommen sinken, die Verschuldung steigt und die Gesundheit leidet. Ausserdem verschärfen sich bestehende Ungleichheiten und neue kommen hinzu. Das teilte Helvetas am Mittwoch mit. Die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe hat zusammen mit sieben europäischen Nichtregierungsorganisationen (NGO) über 16'000 Frauen und Männer in 25 Ländern befragt.

So gaben beispielsweise fast jede zweite Frau und jeder dritte Mann in der Befragung an, für sich und ihre Familien weniger und qualitativ schlechtere Nahrungsmittel zur Verfügung zu haben. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sei der Rückgang bezüglich Qualität und Quantität besonders gross, heisst es weiter. Zudem haben sich für zwei von drei Kinder der Zugang zu Bildung verschlechtert, da in vielen Regionen die Schulen über Monate geschlossen blieben. Alternative Lernmöglichkeiten gab es nicht.

Weniger Geld und Einkommen

Drei Viertel der Befragten erklärten, dass sie aufgrund der Massnahmen zur Bekämpfung des Virus über weniger Geld verfügen: Einerseits können sie ihrer Tätigkeit nicht nachgehen, andererseits bekommen sie weniger Geld von Verwandten aus dem In- und Ausland, wie es weiter heisst. Mehr als jede vierte Person hat zudem ihren Arbeitsplatz verloren. Über zwei Drittel mussten sich Geld leihen oder konnten nur noch auf Kredit einkaufen.

Dazu kommen gesundheitliche Probleme – sowohl physische als auch psychische. Ein Drittel gab an, dass sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert habe. Vor allem Frauen leiden unter psychischen Belastungen, wie es weiter heisst. Für Helvetas ist daher klar: «Unterstützung ist dringender denn je.» Sie will die Erkenntnisse nutzen, um bei der Bewältigung der Krise noch besser auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen.