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UMWELTSCHUTZ

Einigung in Nachspielzeit: Klimakonferenz beschliesst Geldtopf zum Ausgleich von Klimaschäden

Die Weltklimakonferenz in Ägypten hat sich erstmals auf einen gemeinsamen Geldtopf zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern geeinigt.

Erstmals hat sich die Weltgemeinschaft an der Klimakonferenz in Ägypten auf einen Geldtopf zum Klimaschäden-Ausgleich armer Länder geeinigt.
Bild: Keystone

Den neuen Fonds beschlossen die Vertreter von rund 200 Staaten am frühen Sonntagmorgen. An der seit zwei Wochen dauernden Klimakonferenz in Ägypten nimmt auch eine Delegation aus der Schweiz teil . Eine Reaktion dieser zu der fast zwei Tage nach dem eigentlichen Ende der Konferenz gefundenen Erklärung lag zunächst nicht vor.

Die notwendige Billigung der Abschlusserklärung steht am frühen Sonntagmorgen denn noch aus. Abgefedert werden sollen laut dem Papier unabwendbare Folgen der Erderhitzung wie immer häufigere Dürren, Überschwemmungen und Stürme, aber auch der steigende Meeresspiegel und Wüstenbildung. Die Frage hatte sich als grösster Streitpunkt durch die zweiwöchige Konferenz in Scharm el Scheich gezogen, die um rund 36 Stunden verlängert wurde.

Kein Geldbetrag erwähnt

In dem Beschluss werden keine Summen für den neuen Entschädigungsfonds genannt und auch nicht, wer genau einzahlen soll. Begünstigt werden sollen Entwicklungsländer, die besonders gefährdet sind. Auf diese Eingrenzung hatte besonders die EU gepocht. Die USA blockierten das Thema zunächst, während die als G77 bekannte Gruppe aus mehr als 130 Entwicklungsländern zusammen mit China Druck aufbaute. Die Europäische Union schwenkte nach anfänglicher Zurückhaltung schliesslich um.

Ani Dasgupta, Präsident der US-Denkfabrik World Resources Institute, sprach von einem «historischen Durchbruch». Der Fonds werde ein Rettungsring sein «für arme Familien mit zerstörten Häusern, Bauern mit ruinierten Feldern und Inselbewohner, die vom Zuhause ihrer Vorfahren vertrieben wurden». Zugleich reisten Vertreter der Entwicklungsländer ohne klare Zusagen darüber ab, wie der Geldtopf beaufsichtigt werden soll.

Dem World Resources Institute zufolge leben weltweit mehr als 3,3 Milliarden Menschen in Gegenden, die besonders gefährdet sind vom Klimawandel.

Klima-Experte Jan Kowalzig von Oxfam Deutschland bezeichnete die Einigung als «Meilenstein» und «echten Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel». Jahrelang sei ein solcher Geldtopf von den reichen Staaten abgeblockt worden aus Angst, für das Verursachen der Klimakrise haftbar gemacht zu werden. «Dass sich die Industrieländer nun endlich bewegt haben, war mehr als überfällig angesichts der Zerstörungen, die die Klimakrise schon jetzt in vielen der ärmeren Länder des Globalen Südens anrichtet», sagte er. (dpa/sat)

Reaktion der deutschen Aussenministerin:

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