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Migration

Ein Fünftel mehr Asylgesuche: Aus diesen Ländern kommen am meisten Menschen

Auch im Oktober ist die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz stark angestiegen. Sie liegt damit auch beträchtlich höher als vor Jahresfrist mitten in der Pandemie.

Die Zahl der Asylgesuche ist im Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp einen Fünftel weiter gestiegen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Im Oktober sind in der Schweiz 3208 Asylgesuche eingereicht worden. Das entspricht 527 oder knapp einem Fünftel mehr als im September . Gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als noch die Pandemie die Mobilität erschwerte, hat sich die Zahl der Asylgesuche um 1707 nahezu verdoppelt. Dies geht aus der Asylstatistik des Monats Oktober hervor, die das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag veröffentlichte.

Die wichtigsten Herkunftsländer der Personen, die im Oktober in der Schweiz ein Asylgesuch eingereicht haben, sind Afghanistan (1154 Gesuche respektive 330 zusätzliche Gesuche gegenüber September 2022), die Türkei (644 Gesuche; +100) und Burundi (315 Gesuche; +179). Der Binnenstaat in Ostafrika überholt damit Syrien (180 Gesuche; +84).

Die Zahl der hängigen Gerichtsfälle steigt ebenfalls

Afghanistan ist bei den Asylgesuchen in der Schweiz Spitzenreiter, seit die Taliban vor einem Jahr die Macht übernahmen. Und auch die Zahl der Gesuche aus der Türkei steigt seit 2021 markant an . Bei Asylgesuchen aus Eritrea (151) vermeldet das SEM im Oktober nach einem deutlichen Rückgang im September mit zwei zusätzlichen Gesuchen eine Stagnation.

Insgesamt 1675 Asylgesuche konnte das Staatssekretariat für Migration im Oktober erledigen. Dabei wurden 522 Nichteintretensentscheide gefällt (davon 434 auf Grundlage des Dublin-Abkommens), 464 Personen erhielten Asyl und 384 wurden im Rahmen der erstinstanzlichen Erledigungen vorläufig aufgenommen.

Die Zahl der insgesamt hängigen erstinstanzlich Fälle nahm im Vergleich zum Vormonat um 1560 auf 9464 zu. Im Oktober haben 1525 Personen die Schweiz kontrolliert verlassen oder wurden in ihr Herkunftsland oder einen Drittstaat rückgeführt. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter kündigte das SEM derweil gleichentags an, auf die steigende Arbeitslast zu reagieren und die Kapazitäten erhöhen zu wollen:

Nachdem die Asylzahlen bereits in den letzten Monaten kräftig angestiegen sind, hat das SEM vor Monatsfrist auch seine Prognosen für das laufende Jahr erhöht. Neu rechnet der Bund offiziell mit mindestens 22’000 Asylgesuchen bis Ende 2022. Das wären dann rund 7000 Gesuche mehr als im Vorjahr. Kurz darauf sprach SEM-Direktorin Christine Schraner Burgener sogar schon von bis zu 24'000 Gesuchen.

Weiterer Anstieg von Ukraine-Flüchtlingen

Im Oktober registrierten sich zudem 2757 Personen in den Bundesasylzentren, um den Schutzstatus S zu beantragen. Im gleichen Zeitraum wurde 2360 Personen der Schutzstatus S gewährt. Bei 110 schutzsuchenden Personen wurde er verweigert, weil die Kriterien nicht erfüllt waren, wie das SEM schreibt. Per Ende Oktober hatten insgesamt 60'601 den Schutzstatus S inne.

Wie das SEM bereits am Mittwoch auf Twitter mitteilte, sind seit Monatsbeginn weitere zusätzliche Gesuche zur Erteilung des Schutzstatus S eingegangen. Nach den ersten zwei November-Wochen liegt die Zahl der Menschen mit Schutzstatus S bereits bei gut 63'000. Allerdings wird bei 1900 geprüft, ob der Status beendet wird.

Erst vergangene Woche hatte die Schweiz entschieden, geflüchteten Menschen aus der Ukraine auch kommendes Jahr Schutz zu bieten. Konkret verlängerte der Bundesrat den Schutzstatus S aufgrund des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland bis März 2024. Bei Kantonen und der Wirtschaft ist dieser Regierungsentscheid gut angekommen . Sie hatten sich bereits im Vorfeld dafür ausgesprochen um eine bessere Planbarkeit zu haben.