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Iran

Drohnenangriff? Explosion in Munitionsfabrik im Iran – Mindestens drei Tote und Hunderte Verletzte bei Erdbeben

Im Iran kam es in der Nacht auf Sonntag zu einem Erdbeben der Stärke 5,9. Zudem haben sich gemäss Medienberichten Explosionen ereignet. Es soll sich um einen militärischen Angriff gehandelt haben, sagen staatliche Medien.

Im Iran hat sich in der Nacht zum Sonntag eine Explosion ereignet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, wurde eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan im Zentraliran mit mehreren kleinen Fluggeräten angegriffen. Die Agentur Fars veröffentlichte dazu ein Video einer Explosion. Staatsmedien schrieben, der Angriff sei abgewehrt worden. Es habe keine Opfer gegeben.

Nach Angaben des iranischen Verteidigungsministeriums handelte es sich um einen militärischen Angriff. Drei der Fluggeräte seien von dem iranischen Abwehrsystem zerstört worden. Bei dem Angriff wurde demnach niemand verletzt. Die Schäden seien gering gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf das Ministerium.

Bislang gab es aus Teheran keine Angaben zu den Verantwortlichen des Angriffs. Meist wird der Erzfeind Israel beschuldigt. Auch werden solche Angriffe mit dem Atomabkommen in Zusammenhang gebracht, das die nuklearen Aktivitäten des Irans beschränken soll. Die Verhandlungen über das Abkommen liegen seit Monaten auf Eis. Teheran wirft Israel vor, diese sabotieren zu wollen.

Grossbrand im Nordwesten

Gleichzeitig kam es im Nordwesten des Landes zu einem Grossbrand bei einer ölverarbeitenden Fabrikanlage. Dutzende Feuerwehrleute bekämpften in der Nacht unweit der Provinzhauptstadt Tabris den Brand, der laut Medienberichten aus bisher ungeklärten Gründen ausgebrochen war. Mindestens eine Einsatzkraft wurde verletzt. Der Brand sei so verheerend gewesen, dass auch ein Feuerwehrauto Opfer der Flammen wurde. Videos der Agentur Fars zeigten ein Flammenmeer.

Erdbeben in der Nacht auf Sonntag: Mindestens drei Tote

Bei einem Erdbeben der Stärke 5,9 im Nordwesten des Irans sind mindestens drei Menschen getötet und mehr als 440 verletzt worden. Das Epizentrum des Bebens lag in der Stadt Choi in der Provinz West-Aserbaidschan, wie iranische Medien in der Nacht zum Sonntag berichteten.

Bilder vom Erdbeben in der Stadt Khoy im Iran.
Bild: Iranian Red Crescent / EPA

Demnach wurden in Choi und in Dutzenden weiteren Ortschaften in der Grenzregion zur Türkei zahlreiche Gebäude beschädigt. Laut örtlichen Behörden wurde das Gebiet in der Nacht zum Sonntag von zwölf weiteren Nachbeben erschüttert.

Laut dem Geoforschungszentrum Potsdam ereignete sich das Beben am Abend gegen 21.44 Uhr (Ortszeit) in einer Tiefe von 10 Kilometern.

Bilder vom Erdbeben in der Stadt Khoy im Iran.
Bild: Iranian Red Crescent / EPA

Die iranische Regierung schickte umgehend Rettungskräfte des Roten Halbmonds in die betroffenen Gebiete. Aus Angst vor weiteren Nachbeben mussten über 70 000 Familien trotz eisiger Kälte die Nacht im Freien verbringen.

Erst am Mittwoch vor einer Woche hatte es in der Region bereits ein Erdbeben gegeben. Dabei wurden mindestens 120 Menschen verletzt und Hunderte Gebäude beschädigt.