(wap/dpa/sat) Künftig würden Einreisende «risikobasiert» überprüft, sagte der Direktor der Eidgenössischen Zollverwaltung, Christian Bock, am Montag in Bern vor den Medien. Die Grenzwache entscheide neu aufgrund ihrer Risikoeinschätzung «wo, wann und in welcher Intensität Kontrollen durchgeführt werden». Die Kontrolle jeder einzelnen Person sei somit nicht mehr notwendig, aber noch möglich. Und Bock versprach: «Wir werden nicht gezielt Jagd auf Einkaufstouristen machen.»
Insgesamt 68'000 Personen sei während der Coronakrise bisher die Einreise in die Schweiz verweigert worden, sagte Christian Bock. Und der Chef der Eidgenössischen Zollverwaltung betonte, dass es bei einer Lockerung des Grenzregimes immer auch auf die Nachbarstaaten ankomme: «Es bringt nichts, wenn wir einen Grenzübergang öffnen und auf der Seite des Nachbarstaates Sperren stehen.»
Noch kein Nachbarstaat hat bisher eine Wiedereröffnung der Grenze zur Schweiz beschlossen. Namentlich in Süddeutschland und in Berlin steigt jedoch der Druck aus Wirtschaftskreisen sowie von linken und grünen Parteien. Erst vergangene Woche forderten Grüne, Handelskammern aus der Nordwest- und Ostschweiz sowie aus den Regionen rund um den Bodensee eine sofortige Öffnung der Grenzen. In Österreich will Kanzler Sebastian Kurz eine Grenzöffnung in den nächsten Wochen prüfen.