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Abstimmung

Die Massentierhaltungsinitiative dürfte bei Volk und Ständen schweren Stand haben

Mit der Massentierhaltungsinitiative wollen links-grüne Parteien und Verbände den Bund verpflichten, Bauern strengere Vorschriften zu machen. An der Urne dürfte das Anliegen jedoch keine Chance haben.

Erfolgreiche Mobilisierung der Bauernschaft und auf dem Land: An der Urne dürfte die Massentierhaltungsinitiative am Sonntag keine Chance haben.
Bild: Keystone

Nur noch 2000 Legehennen pro Stall, maximal 1500 Schweine und 300 Kälber pro Betrieb, dazu Auflagen zu Platz und Auslauf: Diese Vorgaben des Labels Bio-Suisse von 2018 sollten bis in 25 Jahren für alle landwirtschaftlichen Betriebe in der Schweiz verbindlich werden. So will es die Massentierhaltungsinitiative, die von der Tierschutzorganisation Sentience Politics lanciert und von SP, GLP und den Grünen unterstützt wurde. Rund 3200 Betriebe müssten in der Folge entweder ihren Tierbestand reduzieren oder ihre Fläche erweitern.

Das alle scheint dem Stimmvolk jedoch zu weit zu gehen: Die Initiative dürfte gemäss der ersten Trendrechnung von gfs.bern abgelehnt worden sein, wie das Umfrageinstitut auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schreibt. Die Initiative braucht für eine Annahme auch das Ständemehr:

Nebst dem Volksmehr bräuchte die Massentierhaltungsinitiative auch ein Ja in der Mehrheit der Stände.

Den Widerstand angeführt hatten im Abstimmungskampf der Bauernverband. Auch SVP, FDP und Mitte hatten die Nein-Parole beschlossen. Die Gegner warnten dabei vor um bis zu 40 Prozent steigenden Lebensmittelpreisen und einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit. Auf Befürworterseite wurde dagegen das Tierleid in Mastbetrieben ins Feld geführt. So veröffentlichte Greenpeace Schweiz kurz vor der Abstimmung noch Aufnahmen von mit Fliegen übersäten Schweinen und toten Hühnern. Den sich seit Ende August abzeichnenden Nein-Trend vermochten die Umweltschützer damit aber nicht mehr zu stoppen.