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Kommentar

Die LUKB sendet bei der Nachhaltigkeit ein klares Signal

Nachhaltigkeitskriterien in der Finanzanlage sind im klassischen Retailbanking nicht mehr wegzudenken. Die Luzerner Kantonalbank

Die Luzerner Kantonalbank hat sich Zeit gelassen. Bereits 2019 hatte sie die Prinzipien für verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen unterzeichnet und sich damit verpflichtet, künftig Nachhaltigkeitskriterien systematisch in ihre Anlagepolitik einfliessen zu lassen. Nicht dass die Bank seitdem nichts unternommen hätte, jetzt hat sie aber einen Meilenstein gesetzt. Sie hat sämtliche 2600 Aktien und Obligationen überprüft – und in den eigenen Fonds 5 bis 15 Prozent der Titel ersetzt.

Prominente Papiere, die über die Klinge springen müssen, sind zum Beispiel jene des Rohstoffriesen Glencore und des Pharmakonzerns Bayer. Nur wer bei der LUKB für die Vermögensberatung bezahlt, kann in solche als «ungenügend» taxierte Aktien investieren. In den Vermögensverwaltungs-Depots und in den bankeigenen Fonds sind nicht nachhaltige Titel ab sofort Tabu.

Damit sendet die LUKB ein klares Signal. Denn erst der Verzicht auf rentable, aber eben nicht nachhaltige Papiere zeigt, dass eine Bank es ernst meint. Lange galten nachhaltige Finanzanlagen als Modeerscheinung, als PR-Trick für Finanzunternehmen. Nun zeigt der Schritt der LUKB, dass solche Kriterien künftig auch im Retailbanking fest verankert sein werden. In ein paar Jahren wird das Thema keine Aufmerksamkeit mehr generieren, weil es schlicht selbstverständlich ist. Bis dahin wartet auf die Banken aber noch viel Arbeit.