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Prämienschock 2023

Comparis: Weniger Versicherte können 2023 bei Prämien viel Geld sparen

Die Zahl der Versicherten, die ihre Prämienlast nächstes Jahr deutlich senken könnten, hat abgenommen. Grund dafür ist laut einer Analyse von Comparis, dass auch günstige Kassen ihre Prämien erhöhen mussten. 

Die Prämiendifferenz zwischen den teuersten und billigsten Krankenkassen ist gemäss Comparis kleiner geworden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Der Prämiensprung fällt nächstes Jahr happig aus: Im Schnitt steigen die Krankenkassenprämien um 6,6 Prozent, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vergangene Woche mitteilte. Eine am Dienstag publizierte Analyse des Vergleichsdienstes Comparis zeigt nun, dass 2023 weniger Versicherte bei den Krankenkassenprämien viel Geld sparen könnten.

Demnach könnten rund 900'000 Personen nächstes Jahr 40 Prozent und mehr bei der Krankenkasse sparen. Letztes Jahr galt dieses Sparpotenzial noch für 1,1 Millionen Versicherte. Comparis-Krankenversicherungsexperte Felix Schneuwly kritisiert, dass der «politisch erzwungene, zu starke Reserveabbau» bei den Kassen dazu geführt habe, dass auch günstige Kassen ihre Prämien stark erhöhen mussten. Entsprechend habe die Prämiendifferenz zwischen den teuersten und billigsten Krankenkassen abgenommen.

Günstig nicht gleichbedeutend mit gutem Service

Das Sparpotenzial lässt sich laut Comparis realisieren, indem Versicherte zu einer der fünf günstigsten Krankenkassen in der eigenen Prämienregion wechseln, die Franchise erhöhen, oder das Modell bei der eigenen Kasse wechseln. So könnten etwa 152’000 Personen mit der minimalen Franchise von 300 Franken 20 bis 30 Prozent einsparen, wenn sie zu einer der fünf günstigsten Kassen wechseln oder ein Modellwechsel erwägen.

Auch Personen mit einer eine Maximalfranchise von 2500 Franken haben laut Comparis noch Sparpotenzial. Demnach könnten über 11'244 Versicherte mit einem Kassenwechsel bei gleichbleibendem Modell ihre Prämienlast um 20 bis 30 Prozent senken.

Der Vergleichsdienst gibt aber auch zu bedenken, dass günstig nicht immer mit einer perfekten Servicequalität gleichzusetzen sei. So würden viele günstige Kassen die Leistungen nach dem «tiers garant» abrechnen. Das heisst, Versicherte die Arztrechnung selber zahlen und schickt sie dann zur Rückvergütung an die Krankenkasse. Felix Schneuwly empfiehlt deshalb: «Wer knapp bei Kasse ist und hohe medizinische Kosten hat, sollte sich deshalb unbedingt vor einem Kassenwechsel bezüglich der Abrechnungsmodalitäten erkundigen.»